2008_05_16_kr 
Home Nach oben Was gibt es Neues ? Archiv Termine Auskünfte Zahlen & Fakten Ärzte, Geschäfte Kirche, Institutionen Vereine Katzen u. Tierschutz Dauerthemen Geschichte Bilder Karneval Traditionen Politik Kommunalrecht Stadtplan Downloads Umfrage Newsletter Postkarten Gästebuch Diskussionsforum Links Impressum

 

Mozart-Messe zum Jubiläum
Glessener Kirchenchor "St. Cäcilia" wird 120 Jahre alt - Festakt am 1. Juni

VON DIETMAR FRATZ

Strahlend präsentiert sich der Glessener Kirchenchor im 120. Jahr seines Bestehens, das mit einer Mozart-Messe gefeiert werden soll.

BERGHEIM-GLESSEN. Viele Chöre - die Kirchenchöre bilden da keine Ausnahme - stehen nicht erst in jüngerer Zeit in ständigen Bemühungen darum, durch Integration junger Sängerinnen und Sänger der Überalterung entgegenzuwirken. Zur Feier des 80-jährigen Bestehens im Jahr 1968 rief Christian Hamacher, der damalige Chorleiter des Kirchenchores "St. Cäcilia" Glessen, die Schüler der Oberklassen der örtlichen Schule auf, im Chor mitzusingen. Damals konnte die Rundschau unter der Schlagzeile "20 Kinderstimmen verstärken spürbar Glessener Kirchenchor" vom Erfolg dieses Aufrufs berichten, wie in der Chronik des Chores nachzulesen ist.

Ebenfalls dort nachzulesen ist, dass der "sehr musikalische Küster Johann Schumacher" im Jahr 1888 den Kirchenchor gründete, der "bald Tüchtiges auf kirchenmusikalischem Gebiet" leisten sollte. Ihm folgte Kaplan Linzbach als Chorleiter, der wegen seiner Doppelfunktion als Geistlicher und Chorleiter eine Gehaltserhöhung von 300 auf 600 Mark bewilligt bekam. 25 Jahre später wurde einigen Chormitgliedern das Singen in der Kirche jedoch vom damaligen Pfarrer Bertram untersagt, weil sie auch weltliche Lieder im Chor einstudiert hatten.

Solche Probleme beschäftigen den Chor zu seinem 120-jährigen Chorjubiläum in diesem Jahr freilich nicht. Der Chor ist sowohl aus der Kirchenmusik in St. Pankratius als auch aus dem Glessener Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Und für die meist langjährigen Mitglieder ist der Probentermin ein fester Bestandteil im wöchentlichen Kalender, an dem nicht nur die Musik, sondern auch private Kontakte gepflegt werden.

Ohne dass Acht und Bann drohen, wird auch schon einmal weltliches Liedgut gepflegt, und der Chor läuft auch nach 120 Jahren nicht Gefahr, durch zu hohen Altersdurchschnitt an Klangkraft und Zukunftsperspektive zu verlieren, wenngleich auch junge neue Mitglieder stets willkommen sind. Auch die Geistlichkeit muss längst nicht mehr die musikalischen Geschicke des Chores lenken. Die liegen seit 1995 in den bewährten Händen des Glessener Kirchenmusikers Stefan Staat.

Seit Jahresbeginn studiert Staat mit seinen rund 40 Sängerinnen und Sänger in den wöchentlichen Proben im Pfarrheim neben den Chorsätzen, die für die Oster- oder Fronleichnamsmesse einzuüben sind, eine Mozart-Messe ein. Unterstützt vom Sinfonieorchester Bergheim und einigen Gesangssolisten soll am Sonntag, 1. Juni, ab 11 Uhr in der Glessener Pankratius-Kirche die "Missa brevis" in C (KV 259) erklingen. Bereitwillig finden sich die engagierten Choristen auch schon einmal zu Sonderproben zusammen, um dem Mozart-Werk für den Festgottesdienst den letzten Schliff zu verleihen und die Glessener Pfarrgemeinde mit dem gewohnt festlichen Chorklang zu erfreuen.

Im Anschluss an den Gottesdienst findet im Pfarrheim ein Festakt statt, zu dem auch Wolfgang Bretschneider, der Präses des Deutschen Cäcilienverbandes, der Dachorganisation der katholischen Kirchenchöre in Deutschland, erwartet wird.


Quelle: http://www.rundschau-online.de / 16.05.2008