2008_09_04_ksta_klaer 
Home Nach oben Was gibt es Neues ? Archiv Termine Auskünfte Zahlen & Fakten Ärzte, Geschäfte Kirche, Institutionen Vereine Katzen u. Tierschutz Dauerthemen Geschichte Bilder Karneval Traditionen Politik Kommunalrecht Stadtplan Downloads Umfrage Newsletter Postkarten Gästebuch Diskussionsforum Links Impressum

 

Klärwerk eröffnet
"Makkaroni" reinigen das Wasser


Von Jan Sting

Umweltminister Eckhard Uhlenberg eröffnete eine 9,4 Millionen Euro teure Kläranlage in Bergheim-Glessen. Das gereinigte Abwasser fließt in den Pulheimer Bach und versickert in der Großen Laache.
 




Bergheim-Glessen Sie sehen aus wie zum Trocknen aufgehängte Spaghetti, frisch aus der Nudelmaschine. Doch Projektleiter Christoph Brepols vom Erftverband weiß es besser. "Vom Prinzip gleichen die Fasern eher Makkaroni, denn innen sind sie hohl." Brepols präsentierte gestern zahlreichen Gästen in der neuen Kläranlage in Glessen das Herzstück des modernen Membranbelebungsverfahrens. Kontinuierlich saugt ein Unterdruck im Membransystem gereinigtes Wasser durch winzige Poren innerhalb der schlauchartigen Hohlfasern.

Wie Dr. Ulf Lindner, Vorstand des Erftverbands, erläuterte, sind die Maschen so mannigfaltig und fein, dass Schadstoffe keine Chance haben, durch das Netz zu gehen. Badewasserqualität erziele der Verband. Problemlos lasse sich das gereinigte Abwasser in den Pulheimer Bach speisen. Im Naturschutzgebiet Große Laache versickere es und brauche mindestens 1500 Tage, um als Grundwasser zum Wasserwerk Weiler im Kölner Norden zu gelangen. Das Wasserwerk fördert Trinkwasser. Auch das Abwasser aus Fliesteden leitet der Erftverband nach Glessen. Von dort wird gereinigtes Wasser zurückgepumpt und speist den Fliestedener Bach und das Ommelstal.

Gestern nahm der Erftverband zusammen mit Eckhard Uhlenberg (CDU), Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW die 9,4 Millionen Euro teure Anlage in Betrieb - 2,6 Millionen Euro davon bezahlte das Land.

Mit 900 000 Kubikmetern gereinigten Wassers im Jahr und einer Ausrichtung auf 9000 Einwohner und ansässige Gewerbebetriebe ist die Anlage vergleichsweise klein.

Doch Uhlenberg wertete die Membranbelebungstechnologie als wichtigen Meilenstein im Trinkwasserschutz. Sein Ministerium werde Forschung und Technik, die den Schutz ökologisch intakter Gewässer und der Sicherung sauberen Trinkwassers zum Ziel habe, auch weiterhin unterstützen. Der Erftverband treibt im europäischen Forschungsnetzwerk die Membranbioreaktor-Technologie voran. Bergheims Bürgermeisterin Maria Pfordt betonte, dass der Erftverband "weltweit einer der führenden Anwender der Technologie" sei.

Größere Anlagen stünden zwar in China, sagte Landtagsmitglied Clemens Pick (CDU). Vorsitzender des Verbandsrats des Erftverbands. Doch für die Vertreter von Landesumweltamt, Bezirksregierung Köln und der gut zehn Wasserverbände der Region sei Glessen jetzt eine wichtige Adresse.

Quelle: http://www.ksta.de / 04.09.2008