Suche nach einem altem Teich
Studenten rekonstruieren die
Geschichte des Pulheimer Bachs.
VON MARIA MACHNIK
Pulheim/Bergheim - Studenten der Universität Köln, Fachbereich Geographie, sind
derzeit auf einem Acker in der Nähe der Kläranlage in Bergheim-Glessen
unterwegs. Dort verläuft der Bach in Rohren.
"Wir rekonstruieren, wie der Pulheimer Bach hier ursprünglich aussah, also ob er
sich schlängelte oder gradlinig verlaufen ist", erklärt Diplom-Geograph Dr.
Oliver Bödeker von der Uni Köln. Auch die Frage, ob der Untergrund fein- oder
grobkörnig ist, beschäftigt die Forscher. Bei ihren Forschungsarbeiten möchten
sie zusätzlich herausfinden, wo genau der künstlich angelegte Teich, der die
benachbarte Olligsmühle - wohl bis 1940 - auch in Trockenperioden mit Wasser
versorgt hat, lag. Bödeker: "Auf historischen Karten ist der Teich belegt. Da
sie aber häufig ungenau sind, müssen wir nun ermitteln, wo genau das Gewässer
war."
Um Antworten zu finden, untersuchen die Studenten die unterschiedlichen
Sedimentschichten in der Erde. Seesediment, eine graue, an Knetgummi erinnernde
Masse, gilt es zu entdecken. Ungefähr in der Mitte des Ackers, mit Blick auf die
Pfarrkirche St. Pankratius, findet die Gruppe Hinweise auf den früheren Teich.
"Wir haben Zonen mit verstärkt organischem Material gefunden. Wir sind sicher,
dass wir uns im Randbereich des Teiches befinden", sagt Bödeker.
Der Bach wurde vor langer Zeit auf das höher liegende Gelände umgeleitet, damit
die Energie, mit der das Wasser auf das Mühlrad traf, höher war. Da er im
Oktober renaturiert werden soll, haben die Forschungen nun begonnen. Im Oktober
soll der Bach dann aus der Betonsohle befreit und von der Kläranlage auf den
Acker, in ein neu angelegtes Flussbett umgeleitet werden. "Der Bach kommt dann
dahin zurück, wo er ursprünglich geflossen ist", sagt Bödeker.
Quelle: KStA 19.03.2009
|