Auszug: KR 15.02.2010 Von
Thomas Schubert
Wikinger und Piraten saßen in einem Boot
In Glessen wurden selbst die Mongolen
jeck
Geringelte Clowns feierten ausgelassen in Glessen. (Foto:
Schubert)
BERGHEIM. Was passt nicht alles in Glessens schmale, bergige Sträßchen!
Piratenschiffe, mit Wikingern besetzte Kähne, in Pelze gemummelte,
waffenstarrende Mongolenhorden. Geeinte Truppen aus verschiedenen
Sagenkreisen schieben sich dort mit Traktorreifen und Stiefelsohlen
durch das Spalier der aufgerissenen Tüten. Die klassische Clownsperücke
wird neben solchen Abenteurergewändern zum Auslaufmodell.
Und wohl dem, wer wie Indianerjüngling Marko eine Verwandte auf den
meterhohen Wurfschanzen weiß. So landete eine Spielzeug-Actionfigur
schnurstracks im richtigen Beutel - derartige Beute gilt indianerintern
als wertvoller als ein ganzer Sack voll Süßes.
Dabei konnte es geschehen, dass Kamellejäger ihre Beute gleich sackweise
vor die bestiefelten Füßchen prasseln sahen. Entgegen ihrer
schlafmützigen Aufmachung erwiesen sich gerade die "Wonneproppen" als
Urheber solch massiger Ausschüttungen.
Ansonsten blickte Damenprinz Rolanda von Essen herab auf einen üppig
besetzten Zug der Kontraste. Hier stolzierten Eskimos in Begleitung
eines versprengten Eisbären daher, dann hörte man im 450-Jecken-Heer
brasilianische Rhythmen und erfreute sich an Tänzerinnen, die man eher
an der Copacabana wähnte.
Den Samba-Damen im Nacken saß ein Schwarm Vampire der "Jungs und
Mädels", die den Streifen "Twilight" in ihrem Heimatort verlegten. Die
Absichtserklärung der Blutsauger stand gut leserlich auf einem Plakat
geschrieben: "Jetzt beiße mir in Glessen."
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