2010_05_02_glessener_treppe 
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Himmelsleiter

Treppe machte Weltmeister

Von Dennis Vlaminck, 02.05.10, 14:27h, aktualisiert 02.05.10, 15:36h

Die so genannte Himmelsleiter an der Glessener Höhe soll nach dem Willen des Regionalforstamtes Rhein-Erft-Sieg entfernt werden. Dabei hat die Treppe als Trainingsstätte schon für einen Fußball-WM-Sieg gesorgt.

 

Steil bergan führt die Himmelsleiter auf die Glessener Höhe. Die Tage der morschen Treppe, die von Leistungssportlern zum Ausdauertraining genutzt wird, sind offenbar gezählt. (Bild: Vlaminck)

Bergheim / Pulheim - Als 2007 im WM-Finale der Schlusspfiff ertönte und die deutsche Frauenfußballnationalmannschaft dank eines 2:0-Sieges über Brasilien Weltmeister wurde, war das auch für Norbert Stein ein besonderer Moment. „Die Spielerinnen kamen auf mich zugelaufen und riefen: »Coach, die Treppe war's!«“ Die Treppe - damit ist die so genannte Himmelsleiter gemeint, die von Dansweiler aus auf die Glessener Höhe führt. 224 Stufen aus dicken Holzbohlen, die steil bergauf führen. Für Stein, der als Dozent an der Sporthochschule in Köln arbeitet, ist die fast 40 Jahre alte Treppe ein idealer Trainingsort. Hierhin führt er viele Spitzensportler, unter anderem eben auch die Fußballfrauen, um sie im Ausdauertraining an ihre Grenzen zu führen - auch mental. „Wenn es in einem Spiel mal nicht gut läuft, braucht man nur hineinzurufen: »Denk an die Treppe!«“, sagt Stein. Auch die Fußballerinnen hätten die Himmelsleiter „intensiv kennengelernt“.

Stufen morsch

Doch ihre Tage scheinen gezählt, und das wurmt Stein. Die Stufen aus Kiefernholz sind morsch, und das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft in Bonn beklagt die hohen Instandhaltungskosten. Die Stufen sollen entfernt und für den Zugang auf die Glessener Höhe ein gewundener Wanderweg angelegt werden. Der Landschaftsbeirat des Rhein-Erft-Kreises hat bereits seine Zustimmung gegeben.

Für Stein ist der für die zweite Maihälfte geplante Abriss der alten Bahnschwellen eine Tragödie, nicht nur, weil ihm eine Trainingsstätte für Leistungssportler abhanden kommt. „Auch für den Breiten- und Freizeitsport ist das schade.“ Regelmäßig treffe er hier Leute, die die Himmelsleiter für das Ausdauertraining nutzten, „aber auch Infarktpatienten, die Stufe um Stufe ihr Programm nach der Reha absolvieren, oder auch einen 72-Jährigen, der die Treppe als sein Lebenselixier bezeichnet, weil er sie täglich 15-mal erklimmt“. Auch Ulrich Korten kann sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass die Treppe bald nicht mehr da ist. „Ich bin hier schon in den 60er Jahren hochgelaufen, als es noch keine Treppe gab“, sagt der 79-Jährige aus Brauweiler, der sich immer noch sportlich betätigt. Vom Förster habe er die Treppe damals im Jux gefordert - und sich gefreut, als sie tatsächlich gebaut wurde. Auch heute noch würde er sie gerne nutzen. Doch laut Forstamtsleiter Uwe Schölmerich führt kein Weg mehr am Abbruch der Himmelsleiter vorbei. „Wir haben vor einem Jahr einen öffentlichen Aufruf gestartet und um Sponsoren geworben - vergeblich“, sagt Schölmerich. Von den vier Leuten, die sich gemeldet und über die Treppe geäußert hätten, wären zwei von der Alternative, einen Serpentinen-Steig zu bauen, begeistert gewesen.

Quelle: KStA vom 03.05.2010

Quelle: KStA vom 13.05.2010

Quelle: KStA vom 06.05.2010

Kampf um Treppe im Wald

Die Treppe im Glessener Wald
© Radio Erft

Eine neue Bürgerinitiative will die morsche Holz-Treppe im Glessener Wald in Frechen retten.  Denn Pläne des Forstamtes sehen einen Abriss der Treppe vor - aus Kostengründen soll dort stattdessen ein Weg angelegt werden.

Das sei praktisch die einzig finanzierbare Lösung, sagte uns Uwe Schölmerich vom Forstamt. Die Bürgerinitiative versucht jetzt Sponsoren und weitere Mitstreiter zu finden.  Denn ihrer Meinung nach ist die Treppe zur Glessener Höhe zu wichtig, um sie einfach abzureissen.

 

Viele private Sportler, aber auch heimische Vereinen nutzten sie regelmäßig zu Trainingszwecken.

Die Glessener "Himmelsleiter"