2011_02_03_wald 
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Königsdorfer Wald

Ministerium will schlichten

Von Doris Richter

Bei ihren Bemühungen, Art und Ausmaß der Abholzungen im Naturschutzgebiet Königsdorfer Wald zu verhindern, kann die Bürgerinitiative "Waldfreunde Königsdorf" einen ersten Erfolg verbuchen. Im Streit um Baumfällungen im Königsdorfer Wald soll es nun Schlichtungsgespräche geben.



Frechen-Königsdorf Das Umweltministerium hat Schlichtungsgespräche zwischen den Waldfreunden und dem Regionalforstamt Rhein-Erft-Sieg zugesagt, teilt die Bürgerinitiative mit.Gleichzeitig gibt es aber auch wieder Anlass für Unmut: Das Fällen zahlreicher alter Bäume werde nach Angaben der Bürger zurzeit fortgesetzt. "Damit werden noch vor Aufnahme der Schlichtungsgespräche unumkehrbare Tatsachen geschaffen", kritisiert Tamar Georgi, Sprecherin der Bürgerinitiative, das Vorgehen.

Dagegen sehe der offizielle Bewirtschaftungsplan des Forstamtes für 2011 in Teilen des betroffenen Gebietes keinen Holzeinschlag vor, so Georgi. Ferner weist sie darauf hin, nach dem Willen von Landesumweltminister Johannes Remmel sollten Laubbäume, die älter als 120 Jahre sind, nicht gefällt werden. Der Landesbetrieb Wald und Holz wolle sich danach aber nicht richten, so die Waldfreunde.

Gegenüber dem Umweltjournalisten Jürgen Streich, der sich in der Bürgerinitiative engagiert, soll ein Mitarbeiter des Landesumweltministeriums erklärt haben, dieses Vorgehen sei "unsensibel". Es sei dringend erforderlich, in baldigen konstruktiven Gesprächen über die künftige Vorgehensweise zu reden und diese miteinander abzustimmen.

Die Schlichtung zwischen den Waldfreunden und dem Regionalforstamt Rhein-Erft-Sieg soll Mitte Februar unter Leitung der vom Ministerium beauftragen Mediatorin Dr. Anke Blöbaum beginnen. Es ist das erste Bürgerbeteiligungsverfahren mit dieser Thematik in der Region, so Tamar Georgi. Es habe damit Modellcharakter für ganz Nordrhein-Westfalen.

"Auffällig ist, dass seit Beginn der Proteste die zur Fällung vorgesehenen Bäume im Königsdorfer Altwald teilweise auf den von den Wanderwegen aus nicht sichtbaren Seiten entsprechend markiert werden. Darunter sind viele, die als Altbäume zu klassifizieren sind. Auch so genannte Höhlenbäume - wichtig für bedrohte Tiere wie Spechte und Fledermäuse - werden gefällt. Diese sind, zumal in einem Naturschutzgebiet, eigentlich von der Fällung auszunehmen", berichtet die Sprecherin der Bürgerinitiative.

Die Waldfreunde setzen sich nicht nur für den Erhalt der Qualität des Königsdorfer Waldes als Erholungswald ein, sondern auch für die Wahrung seiner Bedeutung als Lebensraum für bedrohte Arten. "Ein alter Wald wie der Königsdorfer ist ein besonders wertvolles Ökosystem."

 
Quelle: http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1296657527586