Erntedankfest 
Home Nach oben Was gibt es Neues ? Archiv Termine Auskünfte Zahlen & Fakten Ärzte, Geschäfte Kirche, Institutionen Vereine Dauerthemen Geschichte Bilder Karneval Politik Kommunalrecht Stadtplan Downloads Umfrage Newsletter Postkarten Gästebuch Diskussionsforum Links Impressum

 

Das Erntedankfest wird gefeiert, um sich bei Gott für die Ernte zu bedanken.

Bei der Feierlichkeit, die oft in einer Kirche veranstaltet wird, werden Feldfrüchte, geerntetes Getreide und anderes dekorativ aufgestellt. Eine aus Getreide oder Weinstöcken geflochtene „Erntekrone“ wird oft in einer Prozession durch das Gemeindegebiet getragen. In ländlichen volkskirchlichen Gemeinden kommen zu den Gottesdiensten zahlreiche Gemeindemitglieder zusammen.

Mit dem Erntedankfest soll an die Arbeit in Landwirtschaft und Gärten erinnert werden und daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen.

So drückt es auch das wahrscheinlich populärste Lied zu Erntedank von Matthias Claudius aus:

„Wir pflügen, und wir streuen den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand:
der tut mit leisem Wehen sich mild und heimlich auf
und träuft, wenn heim wir gehen, Wuchs und Gedeihen drauf.

Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!“

Der Ursprung des Erntedankfests reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. In Mittel- und Nordeuropa wurde Erntedank (Haustblot) zur Herbst-Tagundnachtgleiche (23. September) mit einem Dankopfer gefeiert. Ähnliche Riten gab es in Israel, Griechenland oder im Römischen Reich. Im Judentum gab und gibt es das Schawuot, das Wochenfest nach Beginn der Ernte und das Sukkot, das Laubhüttenfest im Herbst am Ende der Lese (Exodus 23,16).

In der katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt. Offizieller Bestandteil des Kirchenjahres ist es aber bis heute nicht. „Das heilsgeschichtlich orientierte Jahr der Kirche kennt kein Ernte-Dankfest“. Dennoch ist der Brauch des Dankes für eine gute Ernte seit vielen Jahren auch in vielen katholischen Gemeinden üblich geworden, so dass neben Kräuterweihen (am 15. August), Quatember, Erstlingsfrüchtesegnung in der katholischen Kirche die Eucharistie am ersten Oktobersonntag vielfach als „Dank für die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit“ auf dem von Erntedank-Gaben umgebenen Altar gefeiert wird.

Seit dem Mittelalter kennt man verschiedene Daten für eine Erntedankfeier. Nach der Reformation bürgerte sich in evangelischen Gemeinden der Michaelistag oder ein dem Michaelistag benachbarter Sonntag ein.

Das Fest wird in den evangelischen Kirchen Deutschlands gemäß einem königlichen Erlass in Preußen im Jahr 1773 am Sonntag nach Michaelis (29. September) begangen. Die evangelischen Freikirchen feiern wie die römisch-katholische Kirche das Fest in der Regel am ersten Sonntag im Oktober. Im Jahr 1972 wurde dieser Termin von der deutschen Bischofskonferenz festgelegt. Mancherorts sind andere Termine üblich, so begehen etwa die Moselgemeinden das Fest nach der Weinlese am zweiten Novembersonntag.

In den USA wird der „Thanksgiving Day“ am vierten Donnerstag im November gefeiert und ist ein staatlicher Feiertag. Das Fest erinnert an das erste Erntedankfest der Pilgerväter. Traditionell wird dazu im Familienkreis ein Truthahn verspeist.

In Kanada wird „Thanksgiving“ am zweiten Montag im Oktober gefeiert.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erntedankfest

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

 

 

 

 

 

Bild: Martin Engelbrecht

 

 

 

 

 

 

Ein Fest der Sinne, das nachdenklich stimmt

Das Erntedankfest wird in vielen Pfarrgemeinden zusammen mit der Kindertagesstätte oder dem Kindergarten gefeiert. Meist nehmen am Gottesdienst viele junge Familien teil. Es ist ein Fest, das Kinder anspricht. Die vor dem Altar aufgestellten Erntegaben sind mit ihrer Farbenpracht und ihrem Duft ein Fest für die Sinne.

Viele Religionen betrachten die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit« (wie es bei der Gabenbereitung der Eucharistiefeier heißt) als Gottesgeschenk und feiern die erfolgreiche Ernte. Für das Christentum ist seit dem 3. Jahrhundert ein Erntedankfest verbürgt. Es wird heute weltweit gefeiert, allerdings ohne einen einheitlichen Termin, denn die Erntezeiten sind je nach Klimazone sehr unterschiedlich. Für die deutsche Kirche haben die Bischöfe 1972 den 1. Sonntag im Oktober für den Erntedank festgelegt.

Zusätzlich lässt das Erntedankfest auch nachdenklich stimmen. In unserer Zeit erleben wir immer weniger den jahreszeitlichen Wechsel, den Zusammenhang von Säen und Ernten, von Wetterlage und Wachsen, von Pflegen und Gedeihenlassen. In vielerlei Hinsicht machen wir uns unabhängig von Jahreszeiten mit ihren unterschiedlichen Witterungen. Unabhängig von der Ernte und den Jahreszeiten ist z. B. alles das ganze Jahr über käuflich.

Zahlreiche Initiativen für den regionalen und saisonalen Einkauf machen wieder aufmerksam auf diese Zusammenhänge. Wer regional und saisonal einkauft, spürt hautnah und täglich über den Speiseplan, was jahreszeitlich geerntet werden kann. Die Vorfreude und Freude über bestimmte Speisen, die wieder geerntet werden können (und damit wieder auf den Tisch kommen), machen den Verzicht mehr als wett. Oft ist es ja erst der Verzicht, der den Genuss ermöglicht. Der saisonale Einkauf fördert zudem die Kreativität der Zubereitung und vor allem die Erkenntnis, dass wir nicht einfach alles machen können und uns der Dank, der Dank an Gott gut ansteht.

Quelle: Alfred Rempe - http://www.katholisch.de/2548_6538.htm

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Erntedankfest

Erster Sonntag im Oktober.

Fest und Feier zu Erntedank haben zwei verwandte Quellen: Solange sich der Mensch als Teil einer göttlichen Schöpfung begreift, wird er Teile dieser Schöpfung wie z. B. seine Nahrung aus Ackerbau und Viehzucht auf Gott zurückführen und sich zu Dank verpflichtet wissen. Dies gilt vor allem dann, und dies ist die zweite Quelle, wenn sich der Mensch als abhängig vom Naturkreislauf erfährt, in den die Nahrungsgewinnung eingebunden ist. Der Abschluss der Ernte bot darum immer Anlass zu Dank und Feier. Wer schöpft schließlich nicht gerne aus dem vollen?

Allen Religionen ist eigen, dass sie "die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit", wie es in jeder Eucharistiefeier heißt, als Gottesgeschenk betrachten, so auch im Judentum. Im Buch Genesis wird berichtet, dass Kain ein Opfer von den Früchten des Feldes und Abel ein Opfer von den Erstlingen seiner Herde brachte. Im späteren Judentum gab es zwei Erntefeste: das Pfingstfest als Getreide-Erntefest und das Laubhüttenfest als Wein- und Gesamt-Erntedankfest.

In der Katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt, allerdings fehlt ein weltweit verbreiteter einheitlicher Festtermin. Ihn kann es nicht geben, weil der Festzeitpunkt je nach Klimazone unterschiedlich fällt. In Deutschland ist der erste Sonntag im Oktober erst 1972 von der Bischofskonferenz festgelegt worden. Die Gemeinden sind aber nicht verpflichtet, dieses Fest auch zu feiern. In evangelischen Gemeinden ist der Michaelstag (29. September) oder einer der benachbarten Sonntage Festtag.

Heutzutage ist die kirchliche Erntedankfeier in den Gottesdienst integriert. Erntegaben schmücken den Altar oder werden im Gottesdienst zum Altar gebracht. In vielen Gemeinden ist dieser Gottesdienst auch mit einer Solidaritätsaktion zugunsten hungernder Menschen verbunden.

Erntedankelemente sind auch in vergleichbaren Festivitäten enthalten: Der Almabtrieb in den Bergen beinhaltet sie ebenso wie manche Heiligenfeste im Spätherbst. Das Fest des hl. Michael (29. Sept.) gehört dazu wie das des hl. Martin (11. Nov.), an dem die Martinsminne (der neue Wein) getrunken und die Martinsgans gebraten wird. Einer Zeit, in der die ökonomische Betrachtungsweise dieser Welt immer mehr durch die ökologische ergänzt wird, täte eine Rückbesinnung auf die Abhängigkeit von der Natur und auf die notwendige Dankbarkeit gegenüber Gott gut. Das Erntedankfest ist ein Gradmesser für dieses gesellschaftliche Bewusstsein.

Quelle: © Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln / http://www.festjahr.de/festtage/erntedank.html