Kirchengemeinde
braucht Einnahmen
Baugebiet Nordwestlich Giethgasse: Neue Häuser für junge Familien?
Der KStA
berichtet in seiner heutigen Ausgabe v. 22.08.2006 unter der Headline "Neue
Häuser für junge Familien" über das beabsichtigte neue Baugebiet "Nordwestlich
Giethgasse".
Die Kirchengemeinde braucht Einnahmen, so der stv. Kirchenvorstandsvorsitzende
Dr. Peter Pütz (CDU). Die BürgerInnen erfahren, dass es sich um die Bauabsichten
und um die Baupläne der Kirchengemeinde St.Pankratius handeln soll. Frage: Ist
das so?
Ist sie somit der alleinige Bauherr bzw. auch der Bauträger, der die Häuser dann
an "junge Familien mit Kindern" vermarkten und verkaufen wird, dies zu sozialen
Preisen oder verpachtet sie lediglich nur die in ihrem Eigentum verbleibenden
Grundstücke im Baugebiet im Rahmen der bekannten Erbpachtverträge?
Den Antrag zur Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung des
Bebauungsplanes wurde vom Architekten Dipl. Ing. Klaus Sahler gestellt, dem die
Bürgermeisterin in den Beschlussvorlagen ohne Einschränkungen folgt. Die zu
lesende Baubeschreibung mit Blick auf den nahegelegenen Golfplatz, auf das
Rheintal bis zum Bergischen Land liest sich eher wie eine Verkaufsanzeige für
Immobilien für gehobene Ansprüche. Sei es wie es sei.
Die CDU-Stadträtin Anna Keller hat auch gleich
zusätzliche
Parkplätze
beantragt. Na toll!
Das "Gerücht", es werde hier das Argument "Landschaftsschutz" benutzt und in
Umlauf gesetzt, durch wen eigentlich ?, dient somit lediglich der in Gang
gesetzten einseitigen PR-Maschinerie der Glessener Dr. Pütz und Anna Keller.
Von
Landschaftsschutz hat bisher keiner gesprochen!
Der gültige Flächennutzungsplan stellt die Fläche als
Fläche für die
Landwirtschaft
dar, die in
Wohnbaufläche
geändert werden soll. Fakt ist, dass es um einen weiterer unnötig Verbrauch von
Freiflächen darstellt ohne dass, wie berichtet, von der
Bürgermeisterin
der städtebauliche Bedarf nach dem BauGB nachgewiesen wurde.
Gilt hier etwa nur der Grundsatz:
Hauptsache die
Kasse stimmt?
Fazit: Wenn
jemand also dringend Einnahmen braucht, werden für diese Einzelinteressen, ohne
das ein öffentliches Interesse vorliegt, die Planungen der Stadt mit Mehrheit
der CDU mal auf die Schnelle in Gang gesetzt. Welch eine Heuchelei mit der
Planungshoheit und mit den gesetzlichen Bestimmungen des BauGB so umzugehen.
Nur weil
man sich der CDU-Mehrheit im Rat absolut gewiss ist, kann man so Handeln, liebe
Frau Stadträtin Keller? Und wie ist es mit den konkreten Bürgereingaben? Haben
Sie als CDU-Stadtbezirk Glessen oder das Glessener Stadtteilforum, dem Sie auch
angehören, eine Bürgerversammlung dazu abgehalten? "Alles doch Wunsch der
BürgerInnen", so war Ihre Aussage im Ausschuß am 11.05.2006.
FS
21.08.2006
Beschlüsse
am 24.08.2006 im Planungsausschuss ohne Glessener Stadtteilforum?
Neues Baugebiet "Norwestlich Giethgasse" in Glessen
Auf der
Tagesordnung der kommenden Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am
24.08.2006 stehen folgende Anträge des Glessener Architekten Dipl. Ing. Klaus
Sahler zur Beschlussfassung an:
TOP 3: Der
Aufstellungsbeschluss
den derzeit gültigen Flächennutzungsplan von "Fläche für die Landwirtschaft" in
"Wohnbaufläche" zu ändern.
TOP 4: Der
Aufstellungsbeschluss
für den Bebauungsplan 228/Glessen "Nordwestlich Giethgasse".
In den Vorlagen verweist die Bürgermeisterin hierzu auf die Beschlussfassung des
Ausschusses in der Sitzung v. 11.05.2006.
Dort wurde beschlossen, die Einleitung des Verfahrens zur Aufstellung eines
Bebauungsplanes zu erarbeiten. Es wurde dazu weiter verbindlich beschlossen:
...."die Stellungnahme des Stadtteilforums Glessen ist einzubinden."
Eine solche liegt aber für die kommende Sitzung am 24.08.2006 offiziell gar
nicht vor!
Das Glessener Stadtteilforum stellte im Internet unter
http://www.glessen-2020.de/news.html zur Information der Glessener BürgerInnen
Stellungnahmen, datiert v. 13.07.2006, ein mit der Feststellung: Wir können
derzeit keine Stellungnahmen abgeben!
Nun liegen seit voriger Woche sowohl der Stadträtin Anna Keller als auch dem
Sprecher Klaus Zellerhoff die beiden Vorlagen der Bürgermeisterin zum Baugebiet
"nordwestlich Giethgasse" offiziell vor. Beide haben bekanntermaßen sehr gute
Kontakte zur Bürgermeisterin und zum Beigeordneten Feith. Die Vorlagen waren für
die Sitzung am 10.08.2006 fertig erstellt und sollten dort bereits behandelt
werden. Der Ausschussvorsitzende hatte aber wegen des Umfangs der Tagesordnung
für den 10.08.2006 diese Punkte im Benehmen mit der Bürgermeisterin abgesetzt,
so dass sie jetzt in der kommenden Sitzung am 24.08.2006 behandelt werden.
Fragen drängen sich somit auf:
- Hatte das Glessener Stadtteilforum, die CDU-Stadträtin Frau Anna Keller sowie
der Sprecher Klaus Zellerhoft, wirklich die ernsthafte Absicht sich mit dem vom
Dipl. Ing. Klaus Sahler beantragten Baugebiet "Nordwestlich Giehtgasse"
ernsthaft noch zu befassen, obwohl sich bereits die CDU-Fraktion und die
Glessener CDU-Stadträtin Anna Keller in der Sitzung am 11.05.2006 grundsätzlich
festgelegt hatten?
- Hat sich das Stadtteilforum mit dem vorliegenden Bürgerantrag für den
Bürgerausschuss befasst? Der Bürgerausschuss wurde, wie berichtet, "mangels
Tagesordnungspunkten" auf September verschoben. Beschlossen wird aber am
Donnerstag, den 24.08.2006, im Planungsausschuss und am 28.08. 2006 dann im Rat.
Fazit:
Es wird bis zur Sitzung des Planungsausschusses am Donnerstag, den 24.08.2006,
keine Stellungnahme des Stadteilforums geben, die mit den BürgerInnen Glessens
abgestimmt ist.
Darf der Planungsausschuss am Donnerstag also überhaupt die Beschlüsse für den
Rat am 28.08.2006 fassen?
Hatte er sich nicht selbst am 11.05.2006 per Beschluss festgelegt: Die
Stellungnahme des Stadtteilforums Glessen ist bei der Erarbeitung zur Einleitung
der Verfahren einzubinden?
Wie mehrfach berichtet, verschweigt uns die Bürgermeisterin weiterhin den nach
dem Baugesetzbuch nachzuweisenden städtebaulichen Bedarf.
Das vor ca. zwei Jahren vom Rat der Stadt Bergheim beschlossene
Aufstellungsverfahren für das Baugebiet BPl 220/Glessen "östlich der Dansweiler
Straße" lässt die für die Planungshoheit der Stadt Bergheim und Umsetzung von
Ratsbeschlüssen verantwortliche Bürgermeisterin verfahrensmäßig weiter in der
Schublade liegen.
FS
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Quelle: KStA vom 22.08.2006
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