Glessener Wassermühle 
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Der Pulheimer Bach hat sieben Mühlen gespeist

PULHEIM. Die Mitarbeiter des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach werden oft gefragt, ob es stimmt, dass der Pulheimer Bach tatsächlich Wassermühlen gespeist hat. Verbandsvorsteher Horst Engel hat sich deshalb die Mühe gemacht, einen Überblick über die Mühlenstandorte zu geben.

Sieben Wassermühlen hat der Pulheimer Bach gespeist. An die Standorte dieser Mühlen erinnert nach mehreren hundert Jahren meistens die Straßennamen.

Die
Glessener Wassermühle ist im Ort noch zu finden, wenn man rund einen Kilometer den Bach abwärts Richtung Quellgebiet „Liebes Allee geht. Die um 1550 gebaute Mühle gehörte zum Gut Neuhof und wurde bis 1960 von der Familie Fabricius betrieben. Das Gebäude mit dem historischen Fachwerkgiebel ist noch erhalten und wird bewohnt.

Eine um 1312 errichtete
Kornmühle befand sich am Abtsmühlengraben oder auch Güsgensgraben genannt, was ein wertvolles Quellgewässer ist, das der Bachverband derzeit renaturiert. Nach einem Blitzschlag ist diese Mühle niedergebrannt.

Erhalten blieb das bachabwärts anzutreffende Gebäude der
Sintherner Ölmühle. Sie gehörte bis zur Säkularisation zur Abtei Brauweiler und stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Bis 1950 wurde in der Mühle Getreide gemahlen. Von der Wand des Nordgiebels, an dem die mächtigen Steinen aus einem der Mahlgänge lehnen, führte früher ein Weg zur Abtei.

Die
Sintherner Talmühle aus dem 14. oder 15. Jahrhundert ist 600 Meter weiter bachabwärts zu finden, unmittelbar hinter dem Hochwasserschutzdamm. Bei Ausschachtungsarbeiten für eine neue Wohnsiedlung wurde 1998 ein großer, rund 20 Zentner schwerer Mühlstein gefunden, der am ehemaligen Mühlenstandort aufgestellt wurde. Die Talmühle war so leistungsfähig, dass nur ein Arbeitsgang nötig war, um Gerstenkörner zu Graupen zu schälen. Graupen waren in früheren Zeiten ein wichtiges Volksnahrungsmittel.

Der zweitälteste Wassermühlenstandort am Niederrhein befindet sich mit der
Villa Gegina in Geyen, Am Mühlengrund. Das vor 962 errichtete Mühlengebäude steht unter Denkmalschutz. Der ehemalige Mühlenteich wurde verfüllt und wird heute als Sportplatz genutzt.

Die
Kartäuser-Mühle stand, wie aus einer Schenkungsurkunde von Walram von Jülich aus dem Jahr 1301 hervorgeht, am Ortsrand von Pulheim an der heutigen Straße Zur alten Wassermühle. Noch bis 1930 bezogen Pulheimer Bäcker von dort ihr Mehl.

Die
Pletschmühle aus dem 13. Jahrhundert stand an der Stelle, wo der Pulheimer Bach in die Laache mündet. Sie gehörte einst zur Benediktiner-Abtei Brauweiler mit Staurecht bis zur Kartäuser-Mühle. Das Mühlengebäude ist vollständig erhalten und wird als Reiterhof genutzt. (uw)

 
Quelle: KR vom 28.12.2006 /  http://www.rundschau-online.de