Heilige Barbara 
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Quelle: KR vom 04.12.2004

 

Quelle: KStA vom 04/05.12.2004

 

 

Barbara kommt Nikolaus zuvor

LVR-Volkskundler untersuchen den Tag der Heiligen Barbara

Köln. Anfang des 20. Jahrhunderts begann bereits mit dem Barbara-Tag vor allem für die Kinder die „Geschenkesaison". Am Vorabend des 4. Dezember stellten sie einen Schuh auf - meist an ein Fenster - der am nächsten Morgen mit Schokolade, Gebäck, Äpfel oder anderen Naschereien gefüllt war. Mit diesem Geschenktag, der bis in die 1960er Jahre vor allem im Köln-Bonner Raum und am Niederrhein bekannt war, begann die weihnachtliche Geschenke-Zeit, die mit dem Nikolaus eine Steigerung und dem Heiligen Abend ihren Höhepunkt erreichte. In manchen katholischen Gegenden des Rheinlandes wurde die Heilige Barbara auch zur Begleiterin des Nikolaus und gilt daher als „Gabenbringerin" - heute ist dieser Brauch bei den meisten Menschen nicht mehr bekannt.

Legenden um die Heilige Barbara

Barbara starb der Legende nach um 306 n. Chr. als Märtyrerin unter Galerius Valerius Maximinus. Auch wenn sie historisch nicht zu belegen ist, so ist sie dennoch eine der bekanntesten christlichen Heiligen.

Verschiedene Legenden ranken sich um Barbara. So wird zum Beispiel überliefert, dass sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm geschlossen wurde, weil er die Heirat seiner bildschönen Tochter verhindern wollte. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich taufen. Vom Heiligen Geist erleuchtet, sei sie in ein heidnisches Opferbecken gestiegen und habe die Taufe durch Johannes den Täufer, der ihr erschien, erhalten. Der wütende Vater erschlug sie darauf hin mit dem Schwert, gleich darauf traf ihn ein Blitzschlag und er verbrannte.

Barbarazweig

Nach einer weiteren Legende verfing sich der Zweig eines Kirschbaumes in Barbaras Kleid, als der Vater sie ins Gefängnis werfen ließ. Barbara stellte ihn in einen Krug mit Wasser. Er blühte an dem Tag auf, als sie zum Tode verurteilt wurde. Daher rührt der Brauch, am Barbara-Tag Zweige ins Haus zu holen, die dann um Weihnachten aufblühen. Dafür eignen sich zum Beispiel Forsythien, Apfel, Birne, Kirsche. Blühen die Zweige am Weihnachtsfest, dann wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. „Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da" oder „St. Barbara mit Schnee, im nächsten Jahr viel Klee", reimen die Bauernregeln.

Bergbau

Die Bergbauregion Rheinland ist bis heute mit einer besonderen Verehrung der Heiligen Barbara verbunden. Gegen Unglück und Tod zünden die Bergleute im Bergwerk das Barbara-Licht an. Zu ihrem Namensfest finden im Ruhrgebiet zahlreiche Barbara-Feiern statt.

Ist der Geschenk-Brauch zum Barbara-Tag im Rheinland wirklich in Vergessenheit geraten? Die Alltagsforscher des LVR-Amtes für rheinische Landeskunde wollen dieser Frage nachgehen und bitten um Informationen, Berichte, Fotos und Beschreibungen. Informationen bitte an: Landschaftsverband Rheinland, Amt für rheinische Landeskunde, Endenicher Str. 133, 53115 Bonn, Dr. Josef Mangold oder Dr. Alois Döring, Telefon 02 28 - 98 34 - 261 oder: alois.doering@lvr.de

http://www.lvr.de/app/Presse/index.asp?NNr=2206 /

30.11.2006