Unter deutschen Landsmannschaften mag es ein ewiges Kabbeln bleiben, ob der Weihnachtskarpfen blau, in Stücke geteilt oder ~ gefüllt am besten schmeckt. Tatsache ist: Nach langer adventlicher Fastenzeit war der Karpfen ein ebenso erlaubter wie sättigender Abschluss am Weihnachts-Vorabend. Schon im Mittelalter machten jene Klöster das große Karpfengeschäft, die beizeiten in ihren Teichen Karpfenzucht betrieben. Warum Karpfen? Im Kopf des Fisches befinden sich nach alter Vorstellung die Marterwerkzeuge Christi; seine Kopfknochen gemahnen in ihrer Taubenähnlichkeit an den Heiligen Geist, womit sie auch gegen Hexen wirken. Und wer die Schuppen aufhebt, der erlebt das gesamte folgende Jahr über eine Flut von Geld und anderem Reichtum. Quelle: Prisma 51 / 2009 |