Massnahmenkatalog Pulheim-Geyen 
Home Nach oben Was gibt es Neues ? Archiv Termine Auskünfte Zahlen & Fakten Ärzte, Geschäfte Kirche, Institutionen Vereine Katzen u. Tierschutz Dauerthemen Geschichte Bilder Karneval Traditionen Politik Kommunalrecht Stadtplan Downloads Umfrage Newsletter Postkarten Gästebuch Diskussionsforum Links Impressum

 

Maßnahmenkatalog für Glessen

Um einmal die Wirksamkeit von vermeintlichen Verkehrberuhigungsmaßnahmen aufzuzeigen, vgl. Beispiel Pulheim-Geyen:

„Raser hält das nicht ab“

VON MARIA MACHNIK, 20.10.06, 07:12h

Walter Palm hat festgestellt, dass die Inseln an der Manstedter Straße viele Autofahrer irritieren. Auch wenn dort kein Zebrastreifen aufgebracht ist, halten sie an, um die Fußgänger vorbei zu lassen.

Pulheim-Geyen - Walter Palm klingt nicht begeistert. Sieben Jahre hätten die Bürger auf die Verkehrsberuhigung an der Manstedtener Straße (Kreisstraße 25) gewartet. „Doch dafür, dass es so lange gedauert hat und so teuer war, ist das Ergebnis leider enttäuschend“, sagt er. 110 000 Euro hat die Maßnahme gekostet, 75 Prozent trägt das Land.

Im Juli hatte eine Baufirma im Auftrag der Kreisverwaltung zwei Verkehrsinseln an der K 25 angelegt. Die schmalen, steinernen Gebilde an der Schutzengelkapelle und an der Einmündung des Wirtschaftsweges sollen es den Fußgänger leichter machen, die viel befahrene Manstedtener Straße zu überqueren. Vor allem aber sollten die leicht versetzt angeordneten Inseln Raserei auf der Kreisstraße eindämmen. Das zumindest hatten sich Palm und seine Mitstreiter erhofft. „Doch schon nach ein paar Tagen war festzustellen, dass die Raser ihre Ideallinie gefunden haben“, sagt Palm. Der Geyener erlebt das Geschehen täglich mit. Schließlich gehen viele Zimmer seines Hauses auf die Manstedtener Straße hinaus. Zudem überquert er die Manstedtener Straße fast täglich - auf dem Weg zu seinem Büro.

Auch wenn Palm aus seiner Enttäuschung keinen Hehl macht, so wägt er seine Kritik ab. „Das bringt nichts, möchte ich so nicht sagen. Die Verkehrsberuhigung bringt sehr viel weniger als erhofft.“ Früher habe die Strecke zum Schnellfahren verleitet. Palm: „Heute fahren einige bewusster und etwas verhaltener. Doch das ist nicht einmal die Hälfte derer, die die Manstedtener Straße tags und nachts befahren. Raser lassen sich davon nicht abhalten.“

Lärm geblieben

Auch in puncto Lärm habe die Verkehrsberuhigung nicht das Gewünschte gebracht. „Nun überfahren viele die leicht erhöhten, quadratischen Markierungen (am Haus Manstedtener Straße 2, d. Red.), das macht ein lautes Geräusch“, sagt der Geyener. Hinzu komme der Lärm der aufheulenden Motoren. Palm: „Und ich beobachte jetzt oft, dass Autofahrer irritiert sind und vor den Inseln anhalten, um Fußgänger vorbeizulassen.“ Palms Einwände sind für Achim Kapp nachvollziehbar. „Wir hätten die Inseln gerne versetzter angeordnet. Doch das war nicht machbar“, sagt der Leiter des Amtes für Straßenbau und Verkehr bei der Kreisverwaltung. Am Beispiel des Wirtschaftsweges vor der Schutzengelkapelle erläutert Kapp die Gründe: „Es galt zu berücksichtigen, dass der Landwirt Sicht in die Straße haben muss. Die ist durch ein benachbartes Haus schon eingeschränkt.“

Die Planer hätten die jetzt relativ schmalen Inseln auch gerne breiter gebaut - vor allem vor dem Wirtschaftsweg. Doch auch dieses Vorhaben sei gescheitert, so Kapp. „Wir hätten dann Boden kaufen müssen, konnten uns aber mit dem Eigentümer des gegenüberliegenden Grundstücks nicht einigen. Er hätte dann auf seinem Grundstück erhebliche Veränderungen vornehmen müssen.“ Um zu verhindern, dass Autofahrer die Markierungen an der Manstedtener Straße 2 überfahren, will die Kreisverwaltung dort Poller aufstellen. Zusätzlich sind für Mitte oder Ende November Geschwindigkeitsmessungen an der Ortseinfahrt Geyen geplant.