300 Zuhörer feierten den Glessener Männergesangverein
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Bergheim-Glessen (td). Disziplin ist im Chorgesang notwendige Bedingung. Oft drückt das auch eine einheitliche Kleiderordnung aus. "Wir haben bewusst auf Anzüge verzichtet", erklärte Bernd Naumann, Vorsitzender des MGV Glessen. "Wir möchten nicht in eine altbackene Schublade gesteckt werden. Wir singen nur moderne Lieder und geben uns auch so." Für Neumann gehört Chormusik auch in die jetzige Zeit. Gesanglich präsentierte sich der MGV dann aber diszipliniert. An dem vierstimmigen Satzgesang ließ sich nicht viel aussetzen, das wurde schon beim ersten Song "Schön, dat du da bis" von den Höhnern klar. "Mer Kölsche" war das Motto des Konzerts. Bei "Wir sind alle kleine Sünderlein" von Willy Millowitsch schlüpfte Rolf Theus, mit vierzig Jahren nach Christoph Naumann (24) jüngster Sänger, in die Solistenrolle. "Das ist leider mein letzter Auftritt. Ich ziehe aus beruflichen Gründen nach Bayern", berichtete Theus. Dieter Kelterbaum übernahm den Solo-Part bei Millowitschs "Ich bin ne kölsche Jung". Hans-Josef Pütz (45), der seit 23 Jahren als Chorleiter fungiert, sang die Solostimme in "Uns Mam" der "Kallas von Niehl". Eine A-Capella-Version von "Männer" und "Die puckelige Verwandtschaft" waren weitere Höhepunkte. Zum Schluss, nach insgesamt 20 Songs, gab es für die 30 Sänger "Standing Ovations" in der mit etwa 300 Zuhörern voll besetzten Mehrzweckhalle. "Viele, die zum ersten Mal da waren, haben erzählt, dass sie ein so modernes und humorvolles Programm von einem Männerchor nicht erwartet hätten", berichtete ein zufriedener Hans-Josef Pütz. Quelle: Sonntagspost 09.09.2006
Dialekt ist ein Stück Heimat Oft treten Männergesangsvereine äußerst seriös vor ihr Publikum. Im Anzug intonieren sie nach ausführlichem Geräusper schwere klassische Literatur. Gut unterrichtete Zuhörer entdecken erst nickend komplizierte Klangfolgen. Der Glessener Männerchor und die rund 250 Zuhörer sprengten in der Mehrzweckhalle die Fesseln der Klischees mit Humor und kölscher Seele. „Schön, dat du da bes“ schmetterten die 30 Sänger – alle lässig gekleidet – dem Publikum entgegen. In dem Lied der Bläck Fööss geht es um Dinge, die wirklich wichtig sind, wie Freunde, Zeit und Menschlickeit. Man lebe halt nicht für Ruhm und Geld. „Om Friedhof liegen alt lauter Unersetzliche, die net begriffe han wat wirklich zählt.“ Chorleiter Hans-Josef Pütz moderierte zwischen den Liedern und gab dem Publikum immer wieder wertvolle Tipps, etwa: Wer bis zum Hals im Stoffwechselendprodukt sitze, solle den Kopf nicht hängen lassen. Da lachten die Zuhörer aus vollem Hals. „Op Platt“ könne man die Dinge des Lebens irgendwie besser artikulieren, so Pütz der aus seiner Affinität zur Mundart keinem Hehl macht. Publikum sang mit Quelle: KStA vom 04.09.2006 (Auszug)
MGV Konzert "Mir Kölsche" am 02.09.2006
PS:
Wer es in Glessen am 02.09.2006 nicht schafft, kann das Konzert am 23.09.2006
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