Geld zurück an Mongolen
Weil die Stadtverwaltung den
Dorfplatz in Glessen am Wochenende gleichzeitig an ein Puppentheater und die
Glessener Mongolenhorde verpachtet hatte, konnten die kostümierten Mongolen
nicht alle Zelte aufschlagen. Daraufhin beschwerte sich die Gruppe. Die
Stadtverwaltung habe ihnen 50 € von der Pacht erstattet, berichtete
Mongolen-Sprecher Ralf von Essen. Damit sei die Sache für die Horde vom Tisch.
(Quelle: KStA vom 30.08.2006)
Mongolen sauer auf Verwaltung
VON ANJA MUSICK, 29.08.06, 07:13h
Weil die
Stadtverwaltung den Veranstaltungsort in Glessen auch an einen Puppenspieler
vermietet hatte, mussten die Mongolen zusammenrücken.
Bergheim-Glessen -
Dramatische Musik vom Band begleitet den Einzug der „Kalker Barbaren“ aus Köln.
Nur etwas leiser als sonst, weil der Puppenspieler gerade Vorstellung hat.
Schamane Köku, der im echten Leben Harry Venz heißt, begrüßt sie auf dem
Dorfplatz: „Von weither seid ihr gekommen, von weither, über den großen Fluss.“
Doch bevor sich die wilden Krieger mit Pommes und Wurst stärken dürfen, müssen
sie noch Fürst Bolgotai alias Helmut Dürlich und seinem Gefolge „Guten Tag“
sagen. Das gehört sich so bei den „1. Glessener Mongolen“. Die Gäste bekommen
einen Goldpokal mit einem Willkommenstrunk in die Hand gedrückt - keine
vergorene Stutenmilch, wie das bei den Mongolen üblich ist, sondern ein kühles
Bierchen: „Esst, trinkt, seid unsere Gäste.“ Dann ertönen Schlachtrufe. Im
Puppenzelt nebenan grölt auch jemand. Vielleicht das Krokodil, das den Kasperl
bedroht? Das Begrüßungsritual vollzieht sich im Lager der Mongolen, das zum
zehnten Mal in Glessen aufgebaut wurde, an diesem Tag mehrere Male. Denn immer
wieder begehren befreundete Mongolenvereine Einlass und drängen sich im
kleineren Begrüßungszelt. Die große Jurte haben die Glessener diesmal wegen
Platzmangels nicht aufschlagen können - an der betreffenden Stelle stand schon
das Zelt des Kasperletheaters aus Düren. Wären die Mongolen ihren kriegerischen
Vorbildern gefolgt, hätten sie dem Kasperl und den Schuldigen aus der
Stadtverwaltung sicherlich eindrucksvoll Beine gemacht. So aber setzen sie auf
Versöhnung. „Wir haben uns arrangiert“, erklärt Ralf von Essen, Sprecher der
Mongolen, „sind aber trotzdem sauer.“ Der Platz sei einmal als „Dorfplatz“ und
einmal als „Parkplatz vor der alten Schule“ vergeben worden sei, erklärt von
Essen.
„Das war ein
Versehen der Verwaltung“ räumt Michael Robens, Leiter der städtischen Abteilung
Boden- und Beteiligungsmanagement, auf Anfrage ein. Eine Mitarbeiterin sei vor
Ort gewesen und zu der Erkenntnis gelangt, dass das Nebeneinander funktionieren
könnte. Aber für die Unzufriedenheit des Mongolenvereins habe er natürlich
Verständnis. „Wir haben uns bei dem Verein entschuldigt“, sagt Robens. Und die
Stadt komme den Mongolen auch entgegen - ob dies in Form eines
Gebührennachlasses geschehen könnte, müsse noch geklärt werden. Vor dem
Hintergrund der sozialen Probleme in der Mongolei ist das Problem in Glessen
eher ein kleines. Das wissen die 26 Vereinsmitglieder. Sie fühlen sich dem Volk
in besonderer Weise verpflichtet: Dank der Spenden der Glessener und anderer
Mongolenvereine wurde etwa vor drei Jahren in Ulan Bator, der Hauptstadt der
Mongolei, eine Schreinerwerkstatt mit zehn Ausbildungsplätzen errichtet. Eine
Näherinnenwerkstatt wird folgen.
Quelle: KStA,
29.08.2006
Dorfplatzfest der Glessener Mongolen am 26.08.2006
"Am Samstag, 26.08.2006, findet das Dorfplatzfest der
Glessener Mongolen statt. Die 1. Glessener Mongolen haben sich vor 15 Jahren als
Verein zusammengetan um Sitten und Gebräuche dieses Volkes nachzuempfinden und
zu bewahren. Ursprünglich waren ihre Auftritte nur auf die Karnevalszeit
beschränkt. Die Mitglieder wohnen und schlafen während des Aufbaus und während
des Lagers in ihren Zelten. Höhepunkt des Dorfplatzbesuches ist der Besuch
befreundeter Horden. Es ist schon ein besonderes Schauspiel, wenn das große
Palaver der Stammesältesten in ihren verwegenen Aufmachungen beginnt." Quelle:
Werbepost vom 16.08.2006)
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