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Bürger-Info vom 12.01.2007

Die Angelegenheit steht am 17.01.2006 auf der Tagesordnung der Ausschüsse Schule und Weiterbildung sowie Kinder, Jugend und Familie in Bergheim. Der Ausbau der KGS Rochusschule in Glessen zu einer dreizügigen Grundschule und 2-gruppigen OGS erfordert - so die Bürgermeisterin - zusätzliche neue Baugebiete über die bereits beschlossen Planungen hinaus auszuweisen. Es solle sich eine Bevölkerungszahl bis 2020 von 7.700 stabilisieren.

FS


Bergheim, 12.01.2007

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen                                                            
im Rat der Stadt Bergheim                                                                        
                                                                                                            
Presseerklärung

Nicht-katholische Kinder erste Opfer der Landes-Schulpolitik?

Das neue NRW-Schulgesetz in Verbindung mit dem Recht auf Bekenntnis-Grundschulen kann in Zukunft dazu führen, dass nicht-katholische Grundschüler aus Glessen keinen Platz mehr an der katholischen Grundschule in Glessen bekommen. Sie müssten dann zur Gemeinschaftsgrundschule in Oberaußem oder zur katholischen Grundschule in Rheidt-Hüchelhoven, weil dort wahrscheinlich noch freie Plätze wären.

Das steckt hinter dem Vorschlag der Verwaltung, die Glessener Grundschule endgültig am Standort Am Wierichskamp dreizügig auszubauen. Zur Zeit ist die Schule auch noch dreizügig, aber mit einer ausgelagerten Klasse in der alten Schule im Ortszentrum. In wenigen Jahren würde aber der Rückgang der Geburtenzahlen diese Klasse überflüssig machen.
 
Das war auch der Grund, weshalb bisher der Regierungspräsident in Köln den Ausbau der Schule Am Wierichskamp abgelehnt hatte.

Nun schlägt aber die Verwaltung trotzdem vor, dass die Glessener Schule dreizügig ausgebaut wird, was die Stadt einschließlich des dann größeren Anbaues für die Offene Ganztagesschule 958.000 Euro kosten würde. Der Anbau für die Offene Ganztagesschule bei Beibehaltung der vorhandenen Räume für je zwei Parallelklassen würde die Stadt dagegen nur 118.000 Euro kosten.

Andererseits ist in Rheidt-Hüchelhoven genügend Raum für je zwei Parallelklassen vorhanden. Hier müsste nur für ca. 400.000 Euro einschließlich Offene Ganztagesschule angebaut werden. Bei Reduzierung auf eine Klasse pro Jahrgang würde der Ausbau zur Offenen Ganztagesschule ca. 100.000 Euro kosten. Unterm Strich käme also eine zweizügige Grundschule in Glessen und in Rheidt die Stadt ca. 500.000 Euro weniger zu stehen. Es müssten dann eben nur mehr Kinder aus Fliesteden nach Rheidt zur Schule gehen, wie es bis vor wenigen Jahren schon einmal war.

Außerdem gehen die Kinderzahlen in den nächsten Jahren derart zurück, dass dann in Glessen nur noch Klassenräume für zwei Parallelklassen pro Jahrgang benötigt werden. Und da meinen Verwaltung und wohl auch die CDU, durch neue größere Baugebiete in Glessen und Fliesteden und damit Zuzug junger Familien mit Kindern gegensteuern zu können. Nur ob das klappt, dafür gibt es keine Garantie. Dagegen sprechen die hohen Baulandpreise und die allgemeine Bevölkerungsentwicklung. Es ist also nicht auszuschließen, dass am Ende viel Geld in den Sand gesetzt wird.

Die Bergheimer Grünen wollen, dass das Geld der Bürger nicht umsonst ausgegeben wird, dass die Stadt nicht für falsche Weichenstellungen von Schwarz-Gelb in Düsseldorf zahlt und dass der Schulstandort Rheidt-Hüchelhoven nicht vor die Hunde geht. Deshalb setzen sie sich für zweizügige Grundschulen auf Dauer in Glessen und in Rheidt-Hüchelhoven ein.

Der Anachronismus Bekenntnisschule muss endlich beendet werden. Das wäre eine Voraussetzung, damit das neue NRW-Schulgesetz für Grundschulen funktionieren kann.

Reinhard, Jütte, Fraktionsvorsitzender

 

Bürger-Info vom 12.01.2007

Reaktionen (gekürzt):

"....die derzeitige Bevölkerungszahl nach nach der Statisk vom 30.06.2006 für Glessen betrug 5.448. Sie ist auch nach den Prognosen des demografischen Gutachtens künftig rückläufig. Bei den jetzigen Baulandpreisen in Glessen werden durch weitere neue Baugebiete sowie durch das Preisdiktat der Investoren, da nur sie "Ackerland zu Bauland" mit Hilfe der Stadt gewinnbringend für sich umwandeln, keine neuen Kinder geboren werden. Die Hypothekenlasten können sich nur gut verdienende Ehepaare der oberen Mittelschicht und darüber leisten. Aber auch diese Eltern entscheiden sich bei der jetzigen Politik nicht mehr für Kinder, das Risiko ist für sie zu groß. Deshalb sind die Aussagen der Bürgermeisterin falsch! "

"Wer hat denn da wieder seine Finger, auch in der "Entwicklungsplanung Glessen", mit drin gehabt, der Parteifreund, der noch nicht mal das ihm zugeschusterte und vor über 2 Jahren bereits beschlossene Baugebiet an der Dansweiler Straße (Bebauungsplan 220) auf die Beine kriegt und sich in Glessen derzeit nur noch die verbotenen Sahnestückchen à la Giethgasse und Flächen im Landschaftschutzgebiet mit Hilfe der Bürgermeisterin Pfordt aussuchen darf?"

"Wenn der Parteifreund das Baugebiet östlich der Dansweiler Straße weiterhin negiert, weil ihm die öffentlichen Auflagen nicht in den Kram passen, warum macht die Planungsabteilung der Bürgermeisterin mit ihren hochdotierten und von den Bürgern teuer bezahlten Häuptlingen nicht mal eine eigene "soziale Planung für Familien" in eigener Regie? Ist sie dazu fachlich nicht mehr in der Lage? Segnet man in Bergheim nur noch die eingehende Investorwünsche mit den für sie profitablen Minderleistungen in der Infrastruktur Glessens ab? Geht das einseitige Spiel der Gewinnmaximierung (Ackerland zu Bauland) weiterhin zu Lasten der Stadtkasse und der somit Bürger? "