Firma weist Vorwürfe zurück
Familien fordern Spielplatz ein / von Dennis Vlaminck, 31.03.06, 07:13h
Ein 900 Quadratmeter großes Grundstück, das als Spielfläche vorgesehen war, liegt brach. Bergheim-Glessen - Neue Häuser, junges Gras in den Gärten, frisch gelegtes Straßenpflaster - eigentlich herrscht im Neubaugebiet „Fuchsberg“ in Glessen jene Idylle, die sich junge Familien oft wünschen. Doch das Glück vom trauten Heim ist für viele Neubürger getrübt: „Uns wurde beim Hauskauf gesagt, dass hier auch ein Spielplatz hinkommt“, berichtet Manuela Luhr. „Doch den gibt es immer noch nicht, obwohl schon seit 2001 hier Leute leben.“ Luhr, Mutter von zwei Kindern, ist die Sprecherin von rund 40 Familien, die nun auf den Bau des versprochenen Spielplatzes pochen. „Uns wurde sogar ganz genau gezeigt, wo die Spielfläche hin soll“, sagt Luhr. Ein 900 Quadratmeter großes Grundstück am Rand des Neubaugebiets sei dafür vorgesehen. Doch die Fläche liegt nach wie vor brach, und die Firma RISTA Hausbau aus Ziltendorf im Osten Deutschlands, die das Gebiet erschlossen und bebaut hat, weigere sich, ihr Versprechen einzulösen. „Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Unternehmen die Fläche an die Stadt Bergheim verkaufe, damit die Stadt den Spielplatz einrichten kann“, sagt Luhr. „Aber auch das verweigert die Firma.“ Die Familien fühlen sich nun betrogen, denn sie gehen davon aus, dass die Firma RISTA die Grundstückskosten für die 900 Quadratmeter „Fläche für Allgemeinbedarf“, wie es üblich ist, auf die Preise der Wohngrundstücke umgelegt hat. Unterstützung bekommen die Familien von der Glessener Stadträtin Anne Keller. „Östlich der Straße Im Tal und der Hohe Straße gibt es in Glessen keinen Spielplatz“, sagt Keller. „Wenn die Kinder aus dem Neubaugebiet zu einem Spielplatz wollen, müssen sie weite Wege gehen und viel befahrene Straßen überqueren. Das ist kein Zustand.“ Der Bebauungsplan sei schon 1992 rechtskräftig geworden und der Spielplatz bereits damals vorgesehen gewesen. „Aber damals war es noch nicht üblich, Investoren im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages zum Bau von Spielplätzen zu verpflichten. Das ist die Krux.“ Nun könne man eigentlich nur darauf hoffen, dass die Baufirma unter dem öffentlichen Druck nachgebe. - Die Firma RISTA war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (Quelle: KStA vom 31.03.2005) |