Stadtteilforum (15.06.2006)
Der Internetauftritt des Stadtteilforums ist schlecht und wenig informativ. Die
Stadtverwaltung Bergheim hat die Ergebnisse der ersten Zukunftskonferenz vom
08./09.11.2003 mit Schreiben vom 01.12.2003 zusammengefasst. Auf den
Internetseiten des Stadtteilforums Glessen ist diese Zusammenfassung nicht
hinterlegt (Stand: 14.06.2006) und damit haben die Glessener BürgerInnen keine
Möglichkeit sich über die Ergebnisse dieser Veranstaltung und den Fortgang zu
informieren. Ich gewinne den Eindruck, dass auch der Sprecher des
Stadtteilforums Glessen nicht an einer stringenten Öffentlichkeitsarbeit
interessiert ist. Das von der Stadtverwaltung zusammen getragende Ergebnis
können Sie sich unter
http://www.glessen-gazette.de/Akt_9_Umgehungsstrasse.pdf downloaden.
Ebenso ist hier der Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 15. / 16.11.2003
hinterlegt, aus dem auch hervorgeht, dass eine Umgehungsstraße gefordert wird.
Die Ergebnisse der Sitzung des Stadtteilforums am 25.03.2004 (von der
Stadtverwaltung am 19.05.2004 erstellt) sind ebenfalls nicht hinterlegt. Sie
können
hier in die Ergebnisse einsehen.
Zu einer Informationsveranstaltung hat der Sprecher des Stadtteilforums am
22.06.2005 eingeladen. Hier sollte über Verkehrsprobleme gesprochen werden.
Interessant und wichtig ist nun die Aussage: "Gleichzeitig kann nur eine
Umgehungsstraße die chaotischen Zustände die an etlichen Stellen des Ortes
herrschen, wie etwa an der Hohe Str. oder "Im Tal" dauerhaft lösen. Leider wird
auch hier die Öffentlichkeit durch den Stadtteilforumssprecher Glessens
gescheut. Das Protokoll ist auch nicht für die interessierten Glessener
BürgerInnen verfügbar. Sie können es
hier
downloaden.
Das Stadtteilforum und auch der Stadtteilforumssprecher halten hieran nicht mehr
fest. Auf der zweiten Zukunftskonferenz am 13.05.2006 war die Umgehungsstraße
und eine entsprechende Forcierung nicht mehr Thema. Die Beschreibung des
eigentlichen Problems wurde mit der Projektbeschreibung "Verkehrsberuhigung Im
Tal" inhaltlich mehr als verschoben ! Darin ist eine Täuschung und Ablenkung der
Glessener BürgerInnen zu sehen. Zudem sind Verkehrsberuhigung und
Verkehrsentlastung inhaltlich voneinander zu trennen. Durch eine
Verkehrsberuhigung geht nicht automatisch eine Verkehrsentlastung einher.
Konkret: durch Parkbuchten, Verkehrshindernisse wird der Verkehr nicht beseitigt
und es findet keine Entlastung statt, sondern der Verkehr wird beruhigt und die
Verkehrsteilnehmer werden lediglich diszipliniert, sich an die
Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. An der Aussage vom Juni 2005
""Gleichzeitig kann nur eine Umgehungsstraße die chaotischen Zustände die an
etlichen Stellen des Ortes herrschen, wie etwa an der Hohe Str. oder "Im Tal"
dauerhaft lösen." hält der Sprecher des Stadtteilforums nicht mehr länger fest.
Welches Spielchen wird hier gespielt ? Steter Einklang zwischen Stadtteilforum
und Stadtverwaltung ist sicherlich erstrebenswert, aber nicht zu dem Preis, das
die von Glessener BürgerInnen stark favorisierte Umgehungsstraße nicht mehr vom
Stadtteilforum einschließlich Sprecher gefordert wird. Ist es richtig, dass
stets der Verwaltungsmeinung blind gefolgt wird ? Die Bürger sind die wahren und
eigentlichen Auftraggeber der Verwaltung und nicht umgekehrt: es gibt keine
Verwaltung ihrer selbst Willen. Aus § 1, Satz 2 der GO folgt, dass die Gemeinden
("Verwaltung") das Wohl der Einwohner in freier Selbstverwaltung durch ihre von
der Bürgschaft gewählten Organe (= Bürgermeister, Ratsmitglieder). Schließlich
wird die Verwaltung von den BürgerInnen auch durch Grundsteuern, Gewerbesteuern,
Grundbesitzabgaben, Gebühren usw. finanziert. Und die BürgerInnen Glessens
wollen und brauchen diese Umgehungsstraße.
Ich habe den Eindruck, dass das Stadtteilforum und auch der Sprecher die
Öffentlichkeitsarbeit scheuen, damit widersprüchliche Haltungen und
Versprechungen nicht öffentlich werden. Schade, dass ein solch gutes Instrument
wie das Stadtteilforum nicht optimal genutz wird. Es bleibt der schale Eindruck,
dass hier nur jährlich der Wunschzettel ausgepackt wird und nur eine
Fortschreibung der Ideen erfolgt, ohne dass konkret Maßnahmen oder Wünsche der
BürgerInnen Glessens umgesetzt werden.
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