Bergheimer Ortsumgehungen -
Erneut starke Worte vor den anstehenden Wahlen 2009
Kommentar:
Die
politischen Parteien wollen sich jetzt kurz vor den Wahlen 2009 für Bergheimer
Ortsumgehungen wieder besonders "stark" machen - wie auch schon vor der letzten
Kommunalwahl, Dr. Jürgen Rüttgers:
"Hamster
hin und Hamster her".
Geschehen
ist, am Beispiel der
Glessener
Ortsumgehung hier aufgezeigt, diese auch mittlerweile schon seit 20 Jahren den
Glessener Bürgern versprochen und überfällig, außer massives Palaver und
unnötige Steuergeldverschwendung, so gut wie nichts!
Die
nordwestliche Ortsumgehung Glessen
(projektiert vom Land mit 1,8 Mio. Euro) wurde
auf Antrag
der Bürgermeisterin Pfordt v. 08.02.2006 und der Stellungnahme des Kreises
v.
17.02.2006 gerichtet an den Kölner Regionalrat
im
Regionalrat in 2006 "ausgeplant".
Eine auf
Kosten der
Steuerzahler vom Kreis
ersonnene und beauftragte
"Sonderuntersuchung Ortsumgehung Bergheim-Glessen/Pulheim-Brauweiler"
sollte den
Nachweis nachträglich erbringen, im Landtag im Rahmen der Fortschreibung des
Landesstraßenausbaugesetzes noch berücksichtigt zu werden oder eine
Ausnahmeregelung nach § 5 Landesstraßenausbaugesetz zu erreichen.
Obwohl das Sondergutachten noch gar nicht erstellt war, wurde es schon mal vorab
als
politischen Erfolg
"Wir freuen
uns über einen Etappensieg"
von den
Glessener CDU-Stadträten Keller und Paul öffentlich verkündet.
Denn
schließlich war ja auch der sehr enge und persönliche Kontakt der Glessener
CDU-Vertreter Keller und Paul zum Landesvater "Dr. Jürgen Rüttgers und zu allen
Ebenen in der CDU" auch sichergetellt,
so war es für die Glessener Bürger zu erfahren.
Denkste!
Man favorisierte im Sondergutachten des Kreises lediglich eine
"visionär-utopische Variante". Diese nicht durchführbar und schon gar nicht
finanzierbar! Absicht?
Wie
schrieben die
Glessener
CDU-Stadträte Keller und Paul
daraufhin in
ihrem Informations-Mail:
"Wir
CDU-Stadträte Anne Keller und Helmut Paul wollten und wollen uns damit aber
nicht abfinden und alles unternehmen, damit die Vorbereitungen für die OU
Glessen sorgfältig getroffen werden, damit die Straße auf jeden Fall in das
Ausbauprogramm ab 2015 hineingelangt."
"Ohne
Antrag der Stadt an den Regionalrat", wird es keine Ortsumgehungen geben! Dies
war die konkrete Ausssage des Landesverkehrsministers Oliver Wittke (CDU): "Die
Stadt muss hierfür zunächst ihre Ansprüche im Regionalrat geltend machen."
Dies
soweit zu den "besonderen" Kontakten unserer Ortsvertreter zum Landesvater Dr.
Rüttgers und zu allen Ebenen in der CDU.
Das Mehrheitsbündnis aus CDU, FDP und bma in Bergheim übernahm in ihrer
Beschlussfassung in der Sitzung des Bergheimer Ausschusses für Planung und
Umwelt am 23.08.2007 sodann den taktischen Vorschlag des SPD-Kreisdezernenten
Kohlmann auf Durchführung eines
örtlichen
"Workshops",
jetzt allseits besser bekannt und politisch in aller Munde als
"Bürgerwerkstatt".
Damit ging
die Taktik auf, die zuständigen Verkehrsplaner verabschiedeten sich erstmal
konkret aus der eigenen Zuständigkeit und somit ihrer Verantwortung, man
verlagerte es "nach Unten" auf die örtliche Ebene.
Fazit:
Ziel des Ganzen war und ist es, die jetzige Legislaturperiode und insbesondere
die bevorstehende Kommunalwahl 2009 ohne großen Schaden politisch zu überstehen.
Zeit schinden und weiter Nebelkerzen werfen, heißt weiterhin die Devise. Für die
Glessener Bürger geht das Spielchen "Lass dich überraschen" also weiter, es
heißt künftig: "Bürgerwerkstatt".
Die Glessener Bürger sind politisch von der Bürgermeisterin Pfordt und der CDU
schlichtweg an der Nase herumgeführt worden, denn um überhaupt mit einer
Ortsumgehung nach der "Integrierten Gesamtverkehrsplanung (IGVP)" des Landes NRW
in den Bedarfsplan zu kommen, ist der Nachweis der besonderen Priorität
erforderlich, das hat das Sondergutachten schlichtweg nicht geleistet,
vermutlich nicht leisten sollen/dürfen.
Weiter, wenn jemals ein OU-Planungsentwurf für Glessen in die Prioritätsstufe 1
durch eine vorzunehmende Bewertung der Landesgutachter kommen sollte, heißt das
dann noch immer nicht: gesicherte Finanzierung und sofortige Bauausführung!
Die Glessener Bürger sollten sich daher realistisch auf sehr lange Zeiträume/Decaden
jenseits von ab 2015 einstellen, wenn überhaupt.
Man trifft sich bis dahin sicher desöfteren noch und wo: Ja, in der
Bürgerwerkstatt! Ich für meine Person geh aber viel lieber und besser Spazieren.
FS
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
KStA 16.04.2008
Variante eins ist der Favorit
Fortschritte bei den Plänen für die Umgehung Bergheim
Die Stadtverordnete Elisabeth Hülsewig regte an, dass künftig gleichzeitig nach
Hamstern, Rehen und Vögeln geforscht wird.
VON JAN
STING
Bergheim - Ein Aufatmen ging durch alle Fraktionen, als Edgar Klein vom
Landesbetrieb Straßen NRW in der jüngsten Ratssitzung den Stand der Planungen
für die Bergheimer Ortsumgehungen vortrug. Denn bei der viel geforderten
Fortführung der L 361 n zwischen Parksauna und Martinswerk zeichnen sich
Fortschritte ab.
Seit 18 Jahren ist
die Ortsumgehung im Gespräch, die für den Durchgangsverkehr im Bergheimer Dorf
eine Entlastung bedeuten dürfte - sofern es grünes Licht für die vergleichsweise
kurze Variante eins gibt.
Die 9,4
Millionen Euro teure Trasse ist der Favorit der Fraktionen und der Anwohner.
Jetzt will sich auch der Landesbetrieb im Verkehrsministerium dafür starkmachen.
Zwar ist Variante vier (11,2 Millionen Euro) die ökologisch bessere. Doch sie
wäre auch länger, was zur Folge haben könnte, dass Auto-und Lastwagenfahrer
lieber den direkten Weg durch die Innenstadt wählen.
Einen Zeitrahmen
konnte Klein nicht nennen. "Da ist noch viel auf die Seite zu schaffen. Auch die
Umweltbehörden reden mit."
Unverständnis äußerten Elisabeth Hülsewig (CDU) und Dr. Kai Faßbender (SPD)
indes, dass das Bauprojekt ähnlich wie die Ortsumgehung L 93 n Pulheim-Stommeln
bis Büsdorf so viel Zeit in der Vorplanung und Genehmigung benötigt. "Erst
suchen sie nach Hamstern, dann nach Singvögeln, ein Jahr später nach Rehen, dann
nach Bodendenkmälern. Warum geht das nicht gleichzeitig?", fragte Elisabeth
Hülsewig. Sie regte an, das Planfeststellungsverfahren für die L 93 n, für das
zwei Jahre vorgesehen sind, zu verkürzen. Doch Klein gab eine andere Prognose.
Eher würde das Planfeststellungsverfahren noch länger dauern - womöglich bis zu
fünf Jahre.
Die Bergheimer Verwaltung bemüht sich, dass die Ortsumgehung 477 n für
Rheidt-Hüchelhoven in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird. Auch Klein
sah die Dringlichkeit und versprach, sich bei den Behörden und den
Bundespolitikern dafür einzusetzen.
Für die
Ortsumgehung L 213 n für Glessen gab der Rhein-Erft-Kreis eine
Sonderuntersuchung in Auftrag. Kreis und Landesbetrieb wollen im September in
Glessen und den beteiligten Nachbarkommunen eine Bürgerwerkstatt durchführen.
KStA 16.04.2008 (Print)
|