Umgehungsstraße Glessen
- Bürgerinfo 1 vom 12.09.2006
Bürgerausschuss am
12.09.2006:
Das muntere Verwirrspiel um die Glessener Teilumgehung geht weiter
Der
Antrag des Glessener Michael Broetje v.
15.06.2006 zur
-
Forcierung der Sonderuntersuchung
- Weitere Verfolgung einer nordöstlichen Teilumgehung für Glessen
wird in
der kommenden Sitzung des Bürgerausschusses am 12.09.2006 unter dem
Tagesordnungspunkt 6 behandelt. Die Vorlagen für den Bürgerausschusses sind
öffentlich und im Internet unter
http://www.glessen-gazette.de/2006_09_12_TOP6_Umgehung.pdf einzusehen.
Die
Bürgermeisterin beabsichtigt ihrerseits den vorliegenden Bürgerantrag aber
schnellstens wieder los zu werden und empfiehlt dem Bürgerausschuss, den
vorliegenden Antrag an den Landesbetrieb Straßenbau NRW und an den
Rhein-Erft-Kreis weiterzuleiten.
Ein weiteres interessantes Schreiben von Herrn Broetje an die Bürgermeisterin
für den Ausschuss vom
15.06.2006 ist aber aus den vorliegenden Ausschußunterlagen zu entnehmen:
Auch die
Bergheimer Bürgermeisterin hatte zur Teilumgehung einen eigenen Antrag (Datum
08.02.2006) an den Regionalrat in Köln gerichtet. Dieser Antrag war bisher
völlig unbekannt geblieben, weil er im Rat nicht behandelt wurde. Die Bergheimer
Bürgermeisterin gibt hierzu keine Antworten für den Bürgerausschuss.
Auf den
Seiten 2 und 3 des Schreibens von Herrn Michael Broetje v. 15.06.2006 ist zu
lesen:
"Sowohl aus der
Tischvorlage der Sitzung des Regionalrates am 17.02.2006 (Seite 45, Zeile 186)
als auch aus dem Antwortschreiben des Landesbetriebes Straßenbau NRW vom
20.07.2006 ergibt sich, dass
die Bürgermeisterin eine
Stellungnahme (vom 08.02.2006) für die Stadt Bergheim abgeben hat
und zwar mit dem
Bewertungsvorschlag: Stufe 2 !" (Anmerkung:
Realisierung erst nach
2015)
"Durch die abgegebene Stellungnahme der Bürgermeisterin wird deutlich, dass
Frau
Bürgermeisterin
am Bürgerwillen
vorbei handelt und
einfach erklärt hat, dass sie die Realisierung der Umgehungsstraße für Glessen
allenfalls
nach 2015 wünscht.
Anders ist es nicht zu
erklären, dass eine Stellungnahme mit dem Bewertungsvorschlag Stufe 2 abgegeben
wurde."
"In diesem Zusammenhang ist auffällig, dass für die Abgabe dieser Stellungnahme
der Bürgermeisterin einschließlich des getroffenen Bewertungsvorschlages
kein Rats- oder
Ausschussbeschluss vorliegt."
"Die
Stellungnahme der Stadt Bergheim (vom 08.02.2006) wurde auch nicht in den
betreffenden Kreisgremien behandelt. Jedenfalls weisen die entsprechenden
Vorlagen und Niederschriften hierüber nichts aus.
Demzufolge ist davon
auszugehen, dass keine Abstimmung zwischen dem Rhein-Erft Kreis und der Stadt
erfolgt ist."
FS
- Bürgerinfo 2 vom 12.09.2006
Erkennbar
war, mit welch heißer und grober Nadel das Projektdossier und die Bewertung für
die nördliche Teilumgehung von Glessen (L213n) der Projektgruppe IGVP NRW
gestrickt war und vom Landesbetrieb Straßenbau NRW als auch von der
Kreisverwaltung "blindlings" abgeschrieben und in den Fachausschüssen des
Kreistages als auch im Kreistag selbst für die bevorstehende Sitzung des
Regionalrates Köln im Februar mit Mehrheit der CDU durchgepeitscht wurde. Man
hatte es denn wieder mal sehr eilig gehabt, da der Landeshaushalt für NRW
anstand und der Abschnitt Verkehr abgehandelt werden mußte.
Die in den erfolgten Beschlüssen frei erfundene Hilfskrücke einer
Sonderuntersuchung für Glessen, diese im Zusammenhang der lediglich bisher
angedachten Planung einer künftigen Ortsumgehung Brauweiler (K10n) vorzunehmen,
hat sowieso keiner der Fachleute selbst wirklich ernst genommen. Damit wollte
man aber die Ausplanung der Glessener Teilumgehung fürs Volk plausibel machen,
so meint man.
Was die Glessener BürgerInnen aber wirklich aufschrecken sollte, ist die Haltung
der Bergheimer Bürgermeisterin zur Glessener Teilumgehung. Die Bürgermeisterin
hatte über die Köpfe des Rates und seiner Ausschüsse hinweg eine eigene
Stellungnahme (datiert v. 08.02.2006) an den Regionalrat nach Köln gefertigt.
Sie beantragte eine Bewertung in die Stufe 2 vorzunehmen, was übersetzt
bedeutet, eine Einplanung einer Teilumgehung Glessen solle erst für die Zeit
nach dem Jahr 2015 erfolgen.
Diesen
groben Fehlgriff der Bürgermeisterin
sollte der Rat in Bergheim dann aber gleich auch mitbehandeln, liebe Frau Keller
und lieber Herr Paul. Dürfen daher die Glessener BürgerInnen wirklich weiter
hoffen?
FS
KStA
12.9.2006
Glessener dürfen hoffen
Im Verfahren für eine Umgehungsstraße hat Stadträtin Keller einen groben Fehler
entdeckt und fordert eine Überprüfung.
VON RALPH JANSEN
Bergheim-Glessen - „Schwerwiegende Fehler bei der Bewertung der Umgehungsstraße
von Glessen", hat Stadträtin Anne Keller ausgemacht. Gemeinsam mit ihrem
Ratskollegen Helmut Paul beantragte sie, das Thema in der nächsten Ratssitzung
erneut beraten zu lassen.
Seit dem Jahr 2000 fordern die Glessener immer wieder eine Umgehungsstraße, doch
die Bewertung durch unabhängige Gutachter fiel negativ aus. Daraufhin beschloss
der Regionalrat, die Teilumgehung werde vom Land nicht eingeplant, sondern
entfalle ersatzlos.
Möglicherweise wäre der Regionalrat aber zu einem anderen Schluss gekommen, wenn
damals schon bekannt gewesen wäre, welch grober Fehler darin steckte, erläuterte
Keller. Das Vorhabendossier der Freiburger „Projektgruppe IGVP NRW" habe nämlich
einen schlichten Feldweg, der nur als Zufahrt zu einzelnen Höfen und als
Fahrradweg genutzt werde, als Entlastungsstrecke angegeben.
Täglich sollen laut Dossier 3000 Autos über diesen Weg fahren: .,Diese
Ortsverbindung wurde allerdings vor mehr als zehn Jahren zurückgebaut und ist
seitdem für Kraftfahrzeuge aller Art gesperrt", schreibt Keller. Zum Vergleich:
Die befahrene Ortsdurchfahrt Hohe Straße ist mit nur 1000 Fahrzeugen pro Tag
angegeben. Laut Dossier fahren also über den Feldweg dreimal so viele Autos wie
durch die Ortsmitte.
„Dieser Fehler wurde mir bei einem Anruf im Landesverkehrsministerium bestätigt.
Es ist Grund genug, dass sich alle zuständigen Steilen erneut mit der
Verkehrssituation in Glessen befassen", meint Keller.
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