2009_08_05_kr_sw 
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"Es rechnet sich nicht mehr"
 

Die Firma Edeka hat ihre Pforten in Glessen geschlossen. Nun steht ein Ort von über 5000 Einwohnern ohne einen Lebensmittelfachhändler da.

Im Jahr 2004 hatte sich die Firma Aldi bei der Verwaltung der Stadt Bergheim um ein Grundstück im Gewerbegebiet bemüht, um hier eine Niederlassung zu bauen. Zum gleichen Zeitpunkt hatte sich das Unternehmen Edeka bei der Verwaltung um ein Ausweichgelände für einen neuen Edeka-Markt in Glessen bemüht. Grund hierfür waren äußerst schlechte Anlieferungsmöglichkeiten über die Hohe Straße. Darüber hinaus kann die Edeka ihr gesamtes Warensortiment in diesen zu kleinen Geschäftsräumen nicht anbieten.

Es war darüber hinaus bekannt, dass der Lebensmittelfachmarkt Maxerath aufgrund des geringen Warensortimentes nicht überlebensfähig war.

Aldi und Edeka hatten sich darauf geeinigt, im Gewerbegebiet gemeinsam ihre Fachmärkte zu errichten.

Es gab in Glessen jedoch einige Besserwisser, die diesen Plan torpedierten. Man startete eine Unterschriftenaktion unter dem Titel "Brauchen wir in Glessen einen Aldi". Man hat dem Bürger aber nicht gesagt, dass die Firma Edeka, falls ihr kein Ausweichgrundstück zur Verfügung gestellt wird, Glessen verlassen würde.

Die Handzettel für diese Aktion wurden bei der Firma Norma ausgelegt. Dieses Ladenlokal gehört einem Glessener Bauunternehmer. Der Unterzeichner hatte, als ihm die Situation bekannt wurde, Gespräche mit zuständigen Personen der Edeka geführt, die ihm bestätigten, dass sie auf keinen Fall den Vertrag mit dem Besitzer des jetzigen Ladenlokals auf der Hohe Straße verlängern würden.

Der ehemalige Beigeordnete, Herr Feith, der mit beiden interessierten Unternehmen (Edeka und Aldi) Gespräche geführt hatte, konnte die Kurzsichtigkeit einiger Glessener nicht begreifen. Sein Kommentar: Dann fahren die Glessener demnächst nach Pulheim oder Königsdorf zum Einkaufen. Zum damaligen Zeitpunkt gab es in Niederaußem noch kein Lidl und kein Rewe, in Brauweiler kein Lidl und Aldi und in Königsdorf nur Aldi, neben dem sich heute ein Vollversorger (Kaiser's) angesiedelt hat.

Man hat eine einmalige Chance vertan, eine zukunftsweisende Nahversorgung zu installieren.

Die gleichen Personen, die das Objekt Edeka/Aldi in Glessen verhindert haben, behaupten heute, wir tun was für Glessen, in dem sie sich für einen neuen Lebensmittelhändler am Ortseingang in Glessen einsetzen.

Für dieses Gelände hat die Stadt Bergheim an der Dansweiler Straße einen städtebaulichen Vertrag mit einem Glessener Investor abgeschlossen. Für den neuen Lebensmittelfachmarkt ist ein nicht ortsansässiges Unternehmen vorgesehen.

Da die Stadt Bergheim den städtebaulichen Vertrag mit dem Glessener Investor (Firma Sahler) nicht gekündigt hat, liegt die Planungshoheit für das gesamte Gebiet an der Dansweiler Straße weiterhin in seinen Händen.

Der Glessener Investor hat in einem Schreiben an die Stadträte Keller und Paul klar und deutlich darauf hingewiesen, dass er den städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Bergheim erfüllen will. Sollte man ihn daran hindern, so wird er entsprechend reagieren. Es werden unter Umständen noch Jahre vergehen bis alle städtebaulichen Auflagen an der Dansweiler Straße erfüllt sind und die Glessener Bürger wieder über einen Nahversorger verfügen.

Man kann die Bürger in Niederaußem, Brauweiler und Königsdorf beglückwünschen, dass sie über so weitsichtige Politiker verfügen, die für ein hervorragendes Nahversorgungskonzept in ihren Ortsteilen gesorgt haben.

Karl-Heinz Schwarzhof

Bergheim-Glessen

 

Quelle: Kölnische Rundschau vom 05.08.2009