Bestechungen im BauamtKR, VON MANFRED FUNKEN, 30.08.06, 20:14h RHEIN-ERFT-KREIS. „Wenn schwerwiegende Gründe vorliegen, greifen wir auch durch“, stellt Kreisdirektorin Gerlinde Dauber klar, dass Unregelmäßigkeiten in der Kreisverwaltung nicht geduldet werden. Zwei Mitarbeiter hat es in jüngster Zeit erwischt. Konsequenz: fristlose Kündigung.
Im neuesten Fall ist Dauber -
„das ist ein ganz anderen Bereich“ - überhaupt nicht auskunftsfreudig, im
anderen, der bereits im Februar im Kreisbauamt aktenkundig wurde, verweist sie
auf das schwebende Verfahren. Um Baugenehmigungen sei es dort gegangen. In
mehreren Fällen habe ein Mitarbeiter Geld angenommen mit dem Gegenversprechen,
für einen beschleunigten, reibungslosen Ablauf zu sorgen. Gegen den Mitarbeiter
des Bauamtes und Personen, die Bestechungsgelder zahlten, hat der Kreis
Strafanzeige erstattet.
Bei den betroffenen Projekten
muss es sich um Bauvorhaben in Bedburg oder Elsdorf handeln, da der Kreis in den
übrigen zugehörigen Kommunen nicht Genehmigungsbehörde ist. In welcher
Größenordnung Geld geflossen ist, in wie vielen Fällen und für welche Projekte,
sei noch Gegenstand des gerichtsanhängigen Verfahrens, sagt Dauber. „Ich bitte
um Verständnis dafür, dass ich dazu nichts sage.“ Die etwa 1000 Mann starke Kreisverwaltung spiegele hier ein Stück Gesellschaft wider, sinniert die Kreisdirektorin. „Wir haben viele ganz tolle Mitarbeiter, aber manchmal fasst man sich an den Kopf und fragt sich: ,Kann das denn sein?“
Quelle: KR vom 30.08.2006 |