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Planung stößt auf heftige Kritik

ERSTELLT 27.04.07, 07:15h

PULHEIM. Bürgermeister Karl August Morisse war um Fassung bemüht: „Ich bin tief enttäuscht vom Ergebnis ihres Vortrags. Es bleibt offenbar bei ihrer bisherigen Methode." Was den Bürgermeister so reagieren ließ, war der Vortrag von zwei Vertretern des Energie-Konzerns RWE. Mit vielen Schaubildern stellten sie in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die aktuelle Planung zum BoA-Kraftwerksbau in Niederaußem und Neurath vor.

Entgegen der Hoffnung vieler BoA-Kritiker bleibt es offensichtlich dabei, dass auf der Achse Niederaußem-Neurath künftig fünf BoA-Kraftwerkseinheiten stehen werden. Zwar solle das Terrain des Baugeländes in Niederaußem kleiner als bislang vorgestellt sein, dennoch werden in unmittelbarer Nähe zu dem bereits in Betrieb befindlichen ersten Block mit seinem über 200 Meter großen Kühlturm noch zwei weitere Einheiten im Bereich Bundesstraße 477 und „Nord-Süd-Bahn" entstehen.

Allerdings sprach man nicht von zwei BoA-Blöcken, sondern von einer „Doppelblockanlage". Zwei weitere Kraftwerkseinheiten, im RWE-Sprachgebrauch ebenfalls Doppelblock genannt, entstehen derzeit bereits im nahen Neurath. Die RWE-Vertreter verwiesen in ihrer Darstellung vor allem auf den gesenkten CO-Ausstoß bei gleichzeitiger Erhöhung der Energieleistung. Man rechnet mit einer Inbetriebnahme in den Jahren 2014 / 2015. Jeder Block leistet 1000 Megawatt. Sukzessive sollen 16 alte Anlagen stillgelegt werden.

Auf Antrag der SPD sollten RWE-Vertreter den Ausschussmitgliedern Rede und Antwort stehen. Rolf Uebach, Fraktionsvorsitzender der SPD, kritisierte nicht nur die an einer Stelle konzentrierten Kraftwerksbauten. Der Konzern habe mit Rücksicht auf Aktieninhaber Arbeitsplätze vernichtet, den Ausbildungssektor vernachlässigt und in Sachen BoA eine dauernde „Desinformationspolitik" betrieben. Die neuen Pläne seien keine Verbesserung, sondern eine Verschlechterung. „Es ist eine Katastrophe, was sie Mensch und Landschaft zumuten", so Uebach.

Von SPD, Grünen und Bürgermeister Morisse wurde vor allem die Massierung der Kraftwerkseinheiten und die damit verbundene Verschattung durch den Wasserdampf aus den riesigen Kühltürmen kritisiert. (wod)

Quelle: http://www.rundschau-online.de/jkr/artikel.jsp?id=1176130311039