Bürger-Info vom 30.01.2007
Die
Placebo-Veranstaltung am 07.02.2007 in Glessen
Die Bürgermeisterin
Pfordt lädt mittels Hauspost die Glessener BürgerInnen zu einem "Gespräch" am
07.02.2007 um 19:30 Uhr in die Glessener Mehrzweckhalle ein.
Gegenstand des
"Gespräches" sollen die Schulentwicklung und Jugendhilfeplanung, Freizeit,
Verkehr, Entwicklungsplanung für Wohngebiete, Gewerbegebiete und
Nahversorgungsstandorte sowie künftige Perspektiven sein.
Wer hat denn schon
etwas gegen unverbindliche Gespräche und Veranstaltungen. Diese werden
schließlich schon durch das der Verwaltung und CDU-Politik stets nahestehende
Glessener Stadtteilforum seit dessen Installierung seit Jahren geführt.
Jetzt kommt unsere Bürgermeisterin Pfordt offiziell nach Glessen, die uns in
ihrem Wahlprogramm schließlich versprochen hatte, sie werde die
Bürgermitwirkung vor Ort
als ihre oberste Maxime allem immer voranstellen.
Die BürgerInnen Glessens haben aber nach der Wahl erfahren müssen, wie es um
diese erklärte Bürgermitwirkung in Wirklichkeit bestellt ist.
Sie haben es beim Doppelhaushalt, den man als großspurig als 'Bürgerhaushalt'
deklarierte, erfahren.
Sie haben erfahren, das Bürgeranträge entweder gar nicht behandelt oder
wegdelegiert wurden. Sie haben erfahren, dass ein Glessener Investor bevorzugt
Baugenehmigungen in Landschaftsschutzgebieten erhalten hat. Sie haben erfahren,
dass man weitere unter Landschaftsschutz stehende Flächen durch eine
Klarstellungs- und Ergänzungssatzung in Glessen für Privatinteressen aushebeln
will.
Sie haben erfahren, dass der Bebauungsplan im Baugebiet "Am Abtshof" für nur ein
Grundstück geändert werden soll, damit eine nach dem derzeit geltenden
Festsetzungen unzulässige Bebauung dort ermöglicht wird.
Sie haben erfahren, dass das Verfahren für das Baugebiet an der "Dansweiler
Straße" seit mehr als 4 Jahren in der Luft hängt, weil der beauftragte Glessener
Investor nicht weitermacht.
Sie haben erfahren, dass im Baugebiet "Am Fuchsberg" der im Bebauungsplan
festgesetzte Spielplatz seit vielen Jahren nicht umgesetzt wurde.
Sie haben weiter erfahren, dass die Bürgermeisterin Pfordt
heimlich
mit
Antrag v. 08.02.2006 an den zuständigen Regionalrat Köln beantragt hatte,
die Glessener Teilumgehung auf nach 2015 zu verschieben. Die Glessener
BürgerInnen wurden darüber von der Bürgermeisterin Pfordt nicht unterrichtet.
Sie mussten des weiteren durch Infos erfahren, dass die CDU-Mehrheit die
Teilumgehung Glessen mit ihren Beschlüssen auf allen politischen Ebenen
ausgeplant hat. Die BürgerInnen wurden darüber auch nicht von ihr unterrichtet.
Sie haben erfahren, dass ohne einen bestehenden städtebaulichen Bedarf eine
Außenbereichsfläche nordwestlich der Giethgasse in Glessen auf Antrag des
Architekten Sahler bebaut werden soll. Der planungsrechtliche Außenbereich soll
nach den Vorschriften des BauGB von Bebauungen freigehalten werden, Ausnahmen
für privilegierte und sonstige Vorhaben sind in § 35 BauGB für den
planungsrechtlichen Außenbereich geregelt. Diese liegen hier nicht vor.
Sie haben erfahren, dass die CDU-Mehrheit im Rat erklärte, er der Rat (gemeint
ist eher die CDU-Mehrheit) sei der "Souverän", die BürgerInnen haben in den
jeweiligen vom Rat beschlossenen Aufstellungsverfahren für weitere Baugebiete
schließlich immer noch genug Gelegenheit sich zu äußern. Diese Äußerungen der
BürgerInnen können aber in der Abwägung der CDU-Mehrheit im Rat jedoch jederzeit
als unbeachtlich wiederum übergangen werden.
Sie haben erfahren, obwohl von der Demographie bestätigt ist, dass die
Bevölkerungsentwicklung in Bergheim und in Glessen rückläufig ist, dass die
derzeitige dreizügige katholische Grundschule durch weitere Baugebiete in
Glessen erhalten bleiben muss (warum eigentlich?). Ansonsten auch damit
gerechnet werden müsse, dass 'Nichtkatholische Kinder' in Glessen künftig in
Glessen nicht mehr eingeschult werden können. Das demographische Gutachten für
Bergheim sagt für Glessen aus: Keine weiteren Baugebiete, da nach der
Realisierung des Bebauungsplanes 220 "Dansweiler Straße" mit ca. 120
Wohneinheiten nach 2010 die absehbare Wohnraumentwicklung für Glessen
abgeschlossen sein wird und ein Entwicklungspotential nur noch für die
Stadtteile Ahe, Thorr, Zieverich, Oberaußem und in Bergheim begründet werden
kann.
Die Glessener 'Alte Schule' soll nach CDU-Willen abgerissen und der bestehende
Dorfplatz zur Finanzierung des Anbaus der Rochusschule verkauft werden, der
Glessener Jugendtreff soll in die Rochusschule integriert werden. Auch hier sind
die Beschlüsse in den Ausschüssen und im Rat bereits ohne Bürgermitwirkung
bereits gefasst worden.
Es ist sicherlich den betroffenen BürgerInnen der Straße Wierichskamp im
Baugebiet "Am Abtshof" noch in sehr guter Erinnerung, dass der Glessener
Bauträger eine andere Anbindungssstraße abgelehnt hatte, denn schließlich sei
dort Landschaftsschutz.
KR v. 22.1.1999 - Klaus Sahler: "Eher fließt der Rhein von der Mündung zur
Quelle als dass dieses Gebiet aus dem Landschaftsschutz entlassen wird".
Recht hatte der Bauträger mit dieser Aussage in der Kölnischen Rundschau v.
22.1.1999. Das Gebiet ist bis heute nicht aus dem Landschaftsschutz entlassen.
Es wurde von der Stadt an der Straße "Alte Windmühle" im Landschaftsschutzgebiet
eine äußerst dubiose und rechtlich unzulässige Baugenehmigung im
Landschaftsschutzgebiet erteilt! Denn weder wurde vom Kreis eine Befreiung nach
dem Landschaftsgesetz (§69 LG) erteilt, noch hat der Kreistag diese Fläche als
Satzungsgeber aus dem Landschaftsplan 7 entlassen, das bestehende Bauverbot im
Landschaftsschutzgebiet wurde also hintergangen.
Wie schreibt doch unsere verehrte Bürgermeisterin Pfordt in ihrer herzlichen
Einladung: "Es sei ihr wichtig, Sie zeitnah zu informieren und Ihre Meinung bei
den aktuellen Zukunftsfragen mit einzubeziehen. Nur gemeinsam wird der
demografische Wandel ein Miteinander und damit ein Gewinn für uns alle
bedeuten."
Quelle: FS
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