Der Kirchhof in Glessen liegt an der kath. Pfarrkirche St.
Pankratius. Auf dem ummauerten Kirchhofsbereich befinden sich einige
Grabmäler des 17., 18., 19. und 20. Jahrhunderts.
Am Chorscheitel erkennt man einen rudimentären Kalvarienberg aus
Sandstein in dreiteiligem Aufbau, welcher etwa um 1860 errichtet wurde.
Er ist etwa 3,5 m hoch. Der Kalvarienberg besitzt einen gestuften Sockel
mit betonter Mitte und Inschriftfeldern, nach oben abgeschlossen durch
Spitzbogenfries, darüber Gebälk und eine Sakramentskonsole. Der Aufsatz
ist 3-teilig, das Mittelteil aus der Flucht hervortretend und höher, mit
spitzbogiger, leerer Muschelnische. Die beiden flankierenden und
zurückliegenden Teile besitzen ebenfalls Inschriftfelder, darüber sind
vollplastisch Maria und Johannes, das krönende Kruzifix des Mittelteiles
ist nicht mehr vorhanden. Als Herkunftsbezeichnung steht ?A. Schwaz� im
Sockel. Die Inschrift lautet: ?Barbara Busdorf, gestorben in der Pfarre
Glessen den 23. Mai 1958 im 63. Jahre ihres Alters�, dazwischen: ?Es ist
vollbracht, Johannes 19. 30; Vater, in deine Hände empfehle ich meinen
Geist. Lukas 23. 46�. Im Aufsatz unter der Marienfigur befindet sich die
Inschrift: ?Maria hat den besten Teil erwählt, der ihr nicht wird
genommen werden; Lukas 10. 42� und unter der Johannesfigur: ?Ihr seid
meine Freunde wenn ihr tut, was ich euch gebiete; Johannes 15. 14�. In
der Nähe des Chores befindet sich ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen
der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71. Es besteht aus Muschelkalk und
ist etwa 5 m hoch. Man erkennt ein gestuftes Podest, darauf einen
Aufsatz mit reliefiertem Eichenlaub, darüber einen Schaft mit marmornen
Inschrifttafeln, darauf ein Obelisk mit den Wappenreliefs der
Schlachtfelder und reliefierten Fahne, Helm und Schwert, darüber auf
einem Kissen ein Kruzifix mit einem Metallkorpus. Die Marmorplatte
besitzt die Inschrift: ?Jetzt streben sie nach dem besseren Vaterlande.
Zur Erinnerung an die siegreichen Feldzüge 1864, 1866, 1870/71,
errichtet vom Kriegerverein zu Glessen im Jahre 1882�, dazu auf den
Seiten die Namen der Gefallenen, auf der Rückseite eine weitere
Inschrift: ?Dem treuen Andenken der wackeren Söhne unseres Ortes, die im
Weltkrieg 1914 � 18 ihre Leben ließen�; darunter erkennt man die Namen.
Weiterhin befinden sich hier einige denkmalwürdige Grabmäler: Grabmal
Röllgen, um 1922; Sandsteingrabkreuz von 1822 für Maria Elisabeth Schoog,
gestorben 1922; Kalksandsteingrabmal, 1632 inschriftlich datiert;
Grabmal Hirtsiefer, um 1910; Grabmal für Hermanus Schoopen von 17...;
aus Kalksandstein mit geschweiften Balkenenden und reliefiertem
Engelskopf; Sandsteingrabmal von 1704 für Catharina Cortgens;
Volutenkreuz; ein dem Grabmal Schoopen völlig gleichgestaltetes
Grabkreuz für Gertrudis Hutten, genannt Schoopen; auch bei diesem
Grabkreuz fehlt die komplette Datierung, es hat den gleichen
reliefierten Engelskopf; Grabmal Dackweiler von um 1918; Grabmal Conzen
von um 1914, aufwendiger Aufbau mit fast vollplastischer Herz-Jesu-Figur
und Rankenreliefs.
An der Südseite der Kirche befindet sich, aufgereiht an der Mauer,
eine Reihe von Grabsteinen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und vor
allem aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, dazu erkennt man die
Grabmäler Schwidden und Münch, beides Pfarrergräber. An die Langhauswand
gestellt befindet sich das rudimentäre Grabmal Schult von 1855. |