ÖPNV 04.01.2007 
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Ungewolltes „Geschenk“
VON FRANK WEIFFEN, 04.01.07, 07:12h Bergheim-Glessen -

 

Das Lachen ist Ursula Orth (69) vergangen. Und die Lust aufs Busfahren sowieso: Wenn die Glessenerin an die Verlegung der Buslinie 961 denkt, dann wird sie neuerdings sarkastisch: „Da haben die uns ja einen schönen »Trimm-Dich-Pfad« geschenkt.“ Mit „die“ meint Ursula Orth die Verkehrsbetriebe und die Stadt. Mit „uns“ meint sie die Glessener Senioren. „Früher waren sie alle in wenigen Minuten an ihrer Bushaltestelle. Heute müssen sie einen schweren Fußweg zurücklegen.“

Grund für den Unmut Ursula Orths ist die Fahrplanänderung der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) - sie trat im Dezember in Kraft. Um den Busfahrern auf der Linie 961 zwischen Weiden und Oberaußem die sehr steile und enge Straße „Im Tal“ in Glessen zu ersparen und den Verkehr im Ortskern zu beruhigen, wurde die Haltestelle „Alte Schule“ an der Hohe Straße aus dem Plan genommen. Stattdessen fahren die Busse an Werktagen nun die Haltestellen „Sommerhaus“ (gegenüber dem „Norma“-Supermarkt) und „Brauweiler Straße“ (an der Brauweiler Straße gegenüber der Pizzeria „Portobello“) an. Der Weg durch den Glessener Ortskern ist dadurch komplett weggefallen. Hier - sowie in Richtung Fliesteden und Büsdorf - verkehren die Busse der Linie 961 nur noch an Wochenenden und Feiertagen.

„Dann nützt das aber keinem“, sagt Ursula Orth und betont: „Ich kenne viele alte Leute, die während der Woche zum Arzt nach Frechen müssen. Sie alle sind jetzt gezwungen, weiter zu gehen oder sich die Straße »Im Tal« heraufzukämpfen, um den Bus zu erreichen.“

Ortsvorsteher Kurt Büchel (SPD) gibt ihr Recht: „Ja, die Situation ist für ältere und behinderte Menschen eine Katastrophe. Bei mir haben sich mittlerweile auch schon 26 Bewohner der nördlichen Ortsteile beschwert.“ Auch Heinz-Willi Dux, bei der Stadt Bergheim für Verkehrsangelegenheiten zuständig, zeigt Verständnis, sagt aber auch: „Eine neuerliche Umstellung des Fahrplanes würde sich auch auf andere Linien auswirken und wäre daher nur sehr schwer umzusetzen. Bei der Umlegung der Linie 961 stand nun einmal die Verkehrssicherheit im Vordergrund. Dass das für einige Glessener auch Nachteile mit sich bringen würde, war leider zu erwarten.“

Quelle: http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1162473231901


Bürger-Info  vom 04.01.2007

Reaktionen (gekürzt)

"....Bei dieser Chaos-Stadtverwaltung ist nichts intelligentes mehr zu erwarten. Leider aber auch bei der Opposition (SPD) nicht, der geht es neuerdings ums "Frühschwimmen von Eltern". Jetzt fehlt nur noch ein politischer Antrag im Rat zur " angemessenen Wassertemperatur in Bergheimer Schwimmbecken". Wir werden nur noch verschaukelt. Wo eigentlich bleiben die bekannten Glessener Aktionismus-Stadträte Keller & Paul? Daran nicht beteiligt gewesen?"

".....Ich vermisse das Glessener Stadtteilforum? Schon wieder mal untergetaucht? Schweigen im Walde, wie auf deren Internetseite, immer nur Trallalla verbreiten. Haben Zellerhoff und Co. den Schwachsinn für Glessen mal wieder intern mit ausgeklüngelt? Das sind Verkehrsexperten!"

"...Eine Frechheit des Mitarbeiters der Bürgermeisterin Pfordt diese erneute Fehlplanung damit abzutun, dass es "für einige Glessener auch Nachteile mit sich bringt". Wo bleibt eigentlich die versprochene "Bürgerfreundliche Stadt" nach Gedudel in den Hausmitteilungen? Wo bleibt Ihr Blick für uns ältere Menschen, Frau Bürgermeisterin Pfordt?

 

Nachtrag von von Frau U. Orth vom 04.01.2007

 

Absender: Ursula Orth , Hohestrasse 88, 50129 Bergheim                                                                                     04.01.2007
 

An den Kölner Stadt Anzeiger
 z.H. Herrn Weiffen
Hauptstrasse 55

50126 Bergheim


Nachtrag zu Leserzuschrift ;
Änderung der Streckenführung der Buslinie 961

Sehr geehrter Herr Weiffen,

vielen Dank für Ihren Artikel, mit dem Sie geholfen haben, das o. a. Thema in die Öffentlichkeit zu bringen, ich wurde bereits mehrfach daraufhin angesprochen, vor allem von Betroffenen.

Dennoch sind die Antworten des Herrn Ortsvorstehers Büchel und des zuständigen Vertreters der Stadt Bergheim Herrn Dux weder zureichend noch hilfreich.

Offensichtlich, will man den derzeitigen Zustand beibehalten, von der CDU Stadträtin Frau Keller, sowie dem Sprecher des Stadtteilforums Herrn Zellerhoff fielen die Antworten im gleichen Tenor wie oben aus.

Was macht Herr Büchel mit den 26 Beschwerden? Bemüht er sich, die “Katastrophe” abzuwenden, oder sitzt er die ganze Geschichte aus?

Lebensgefährlich ist in Glessen das hohe LKW und PKW-Aufkommen, und nicht die meistens im Stundentakt fahrenden zwei Busse, soviel zur jederzeit und von allen , als Argument bemühten “Verkehrsberuhigung.” Mit fähigen Fahrplanlogistikern und der notwendigen Tatkraft unserer gewählten Stadtvertreter ist es möglich, eine für alle brauchbare Lösung zu finden.

Im 2000 Einwohner-Stadtteil Fliesteden geht es doch. Man kann mit der Linie 970 von Fliesteden nach Oberaussem fahren und dort umsteigen nach Bergheim. Umgekehrt kann man mit der gleichen Linie nach Stommeln Bhf., Pulheim Bhf und zur Stadtbahn 3 und 4 nach Köln fahren. Im

Übrigen will ich als Bürgerin von Herrn Dux nicht “leider” benachteiligt werden sondern gleich behandelt. Zumal dies nicht nur eine Benachteiligung darstellt, sondern hier werden Senioren und insbesondere Gehbehinderte vom öffentlichen Leben außerhalb Glessens ausgeschlossen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache entwickelt und ob Sie vom Kölner Stadt Anzeiger positiv oder negativ darüber berichten können.

Mit freundlichen Grüßen
Ursula Orth


Kommentar:

Jeden Monat bekommen unsere 4 Stadträte rd. 1.300 € Grundgehalt (also 4x 325 €). Hinzukommen noch zusätzliche Entschädigungen  für Fahrtkosten und Sitzungsgelder. Der Stadtrat Paul bekommt als stv. Bürgermeister noch mal das 1,5-fache auf der Basis 325 €.

Diese Mandatsträger werden nicht zuletzt von uns bezahlt (über Grundsteuer, Gebühren usw. ). Wenn man sich nunmehr vor Augen führt, welche Entscheidungen von diesen Menschen in 2006 getroffen bzw. nicht getroffen worden sind und wie wir von denen hinter das Licht geführt werden, dann kommt man doch ins Staunen !

Auf unsere Kosten werden dann von Bürgermeisterin Pfordt & Co auch noch Gutachten bestellt (Demographische Entwicklung), deren Erkenntnisse nicht umgesetzt werden:
- städtebaulicher Bedarf wird konstruiert - Beispiel Giethgasse - (der lt. Gutachten gar nicht besteht, vgl. hier)
- Anhäufung von Senioren (Wie gehen wir damit um ? Welche Anforderungen stellen die älteren MitbürgerInnen an uns ? Was ist zu beachten ? Insofern sind die Ausführungen von Herrn Dux doch reichlich daneben. Es fehlt hier deutlich spürbar an dem Respekt des Bürgerwillen.

Es ist ein Aberwitz nunmehr eine "Rentner-Rallye"  in Gang zu setzen und die Hohe Str. verkommt zum "Senioren-Nürburger-Ring".  Im Ernst: das ist unmöglich !

Fazit: Diese Mandatsträger in Glessen sind doch wohl offensichtlich ihr Geld nicht wert. Nur können wir sie leider nicht ohne weiteres herausschmeißen oder kündigen. Das geht nur alle 5 Jahre im Rahmen von Wahlen !  Bleibt für 2009 das Verslein, drum prüfe, wer sich für die nächsten 5 Jahre bindet oder ob sich nicht etwas besseres findet !

Die BürgerInnen Glessen tun gut daran sich öffentlich zur Wehr zu setzen. Nur das hilft: Öffentlichkeit und Transparenz !
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