Ungewolltes „Geschenk“
Das Lachen ist Ursula Orth (69) vergangen. Und die Lust aufs Busfahren sowieso: Wenn die Glessenerin an die Verlegung der Buslinie 961 denkt, dann wird sie neuerdings sarkastisch: „Da haben die uns ja einen schönen »Trimm-Dich-Pfad« geschenkt.“ Mit „die“ meint Ursula Orth die Verkehrsbetriebe und die Stadt. Mit „uns“ meint sie die Glessener Senioren. „Früher waren sie alle in wenigen Minuten an ihrer Bushaltestelle. Heute müssen sie einen schweren Fußweg zurücklegen.“ Grund für den Unmut Ursula Orths ist die Fahrplanänderung der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) - sie trat im Dezember in Kraft. Um den Busfahrern auf der Linie 961 zwischen Weiden und Oberaußem die sehr steile und enge Straße „Im Tal“ in Glessen zu ersparen und den Verkehr im Ortskern zu beruhigen, wurde die Haltestelle „Alte Schule“ an der Hohe Straße aus dem Plan genommen. Stattdessen fahren die Busse an Werktagen nun die Haltestellen „Sommerhaus“ (gegenüber dem „Norma“-Supermarkt) und „Brauweiler Straße“ (an der Brauweiler Straße gegenüber der Pizzeria „Portobello“) an. Der Weg durch den Glessener Ortskern ist dadurch komplett weggefallen. Hier - sowie in Richtung Fliesteden und Büsdorf - verkehren die Busse der Linie 961 nur noch an Wochenenden und Feiertagen. „Dann nützt das aber keinem“, sagt Ursula Orth und betont: „Ich kenne viele alte Leute, die während der Woche zum Arzt nach Frechen müssen. Sie alle sind jetzt gezwungen, weiter zu gehen oder sich die Straße »Im Tal« heraufzukämpfen, um den Bus zu erreichen.“ Ortsvorsteher Kurt Büchel (SPD) gibt ihr Recht: „Ja, die Situation ist für ältere und behinderte Menschen eine Katastrophe. Bei mir haben sich mittlerweile auch schon 26 Bewohner der nördlichen Ortsteile beschwert.“ Auch Heinz-Willi Dux, bei der Stadt Bergheim für Verkehrsangelegenheiten zuständig, zeigt Verständnis, sagt aber auch: „Eine neuerliche Umstellung des Fahrplanes würde sich auch auf andere Linien auswirken und wäre daher nur sehr schwer umzusetzen. Bei der Umlegung der Linie 961 stand nun einmal die Verkehrssicherheit im Vordergrund. Dass das für einige Glessener auch Nachteile mit sich bringen würde, war leider zu erwarten.“ Quelle: http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1162473231901
Reaktionen
(gekürzt)
Nachtrag von von Frau U. Orth vom 04.01.2007
Absender: Ursula Orth ,
Hohestrasse 88, 50129
Bergheim
04.01.2007 An den Kölner Stadt Anzeiger
Sehr geehrter Herr Weiffen, vielen Dank für Ihren Artikel,
mit dem Sie geholfen haben, das o. a. Thema in die Öffentlichkeit zu bringen,
ich wurde bereits mehrfach daraufhin angesprochen, vor allem von Betroffenen.
Mit freundlichen Grüßen
Jeden Monat bekommen unsere
4 Stadträte rd. 1.300 € Grundgehalt (also 4x 325 €). Hinzukommen noch
zusätzliche Entschädigungen für Fahrtkosten und Sitzungsgelder. Der Stadtrat
Paul bekommt als stv. Bürgermeister noch mal das 1,5-fache auf der Basis 325 €.
Auf unsere Kosten werden
dann von Bürgermeisterin Pfordt & Co auch noch Gutachten bestellt
(Demographische Entwicklung), deren Erkenntnisse nicht umgesetzt werden: Es ist ein Aberwitz nunmehr eine "Rentner-Rallye" in Gang zu setzen und die Hohe Str. verkommt zum "Senioren-Nürburger-Ring". Im Ernst: das ist unmöglich ! Fazit: Diese Mandatsträger in Glessen sind doch wohl offensichtlich ihr Geld nicht wert. Nur können wir sie leider nicht ohne weiteres herausschmeißen oder kündigen. Das geht nur alle 5 Jahre im Rahmen von Wahlen ! Bleibt für 2009 das Verslein, drum prüfe, wer sich für die nächsten 5 Jahre bindet oder ob sich nicht etwas besseres findet ! Die BürgerInnen Glessen tun
gut daran sich öffentlich zur Wehr zu setzen. Nur das hilft: Öffentlichkeit und
Transparenz ! |