Bürgermeisterin Pfordt füttert nun ihren Parteifreund mit Filetstückchen ?
Warum wird uns von der CDU nur die Halbwahrheit erzählt ? Die CDU-Chefin
Hülsewig aus Fliesteden fordert sogar: "Raus aus dem alten Kasten." Sie wird
schon wissen warum. Und mit Anbauten einschließlich deren Finanzierung ist sie
auch in Fliesteden erfahren. Allerdings wird hier eine Milchmädchenrechnung
aufgemacht: Erweiterung Glessens
und Fliestedens
auf 7.700 Einwohnern !
[Anmerkung: in
meinem Newsletter fehlte der Hinweis, dass sich diese Zahl auf die Orte Glessen
und Fliesteden bezieht, vgl. aber auch Beschlussvorlage
der Ratssitzung zu TOP 22 am 22.01.2007]
Wie bitte schön soll denn sichergestellt sein, dass hier in Glessen Einwohner
solcher Art und Güte hingezogen werden, die der Rochusschule
grundschulpflichtige Kinder beschert ?
Warum erfolgt in der Verwaltungsvorlage die
sofortige Verknüpfung
mit der Ausweisung neuer Baugebiete ? Will die Bürgermeisterin Pfordt sich bei
dem Parteifreund bedanken ?
Na prima !
Erst uns die Umgehungsstraße nach 1a-Manier versauen und uns dann auch noch mehr
Verkehr "bescheren".
Auf solche Geschenke können wir in Glessen gut verzichten.
Zudem: das erste demographische Gutachten sieht für Glessen derartige
Entwicklungsmöglichkeiten nicht:
Das war der Stand gemäß
Vorlage TOP 2 Haupt- und Personalausschuss vom 20.03.2006. Nun ist es ja bei
Gutachtern schon mal so, dass in Bewertungsfragen gerne nachgetunt wird und auch
so die Ansichten der jeweiligen politischen Mehrheit bestätigt wird (wessen Brot
ich ess´, dessen Lied ich sing´). Also nicht wundern, wenn uns andere
"Ergebnisse" vorgelegt werden und Gutachter sich um 180 Grad drehen.
Die andere Hälfte der Wahrheit sieht so aus: Der Parteifreund der
Bürgermeisterin Pfordt spricht in Glessen offen darüber, dass es sich bei dem
Dorfplatz um ein "Filetstückchen" handelt. Also Interesse scheint bei ihm bzgl.
des Dorfplatzes zu bestehen. Dafür kann man doch gerne die alte Schule abreißen
und den Dorfplatz als städtisches Grundstück veräußern.
Warum muss die Stadt überhaupt verkaufen ?
Warum lässt sie sich nicht die Wertschöpfung dieser Maßnahme in den marroden
städt. Haushalt fließen ?
Warum findet hier keine städt. Planung statt ?
Bleibt ja noch die Alternative wiederum Konzepte und Gutachten aufzustellen und
einzuholen und ein bisschen der Gutachteritis zu frönen und städtische Mittel
zum Fenster heraus zu werfen…
Was die Ansiedlung von jungen Familien betrifft: die Stadt Pulheim ist dort
wesentlich weiter. Dort werden städtische Grundstücke gut vermarktet. So wurde
vor 10 Jahren die sogen. „Märchenwaldsiedlung kreiiert.
D.h. es wurden Flächen an junge Familien verkauft:
- Anpassung des Kaufpreises an den Bodenrichtwert
- Junge Familien mit mindestens 2 Kindern
- Förderung nach dem II. Wohnungsbauförderungesetz (also abstellen auf bestimmte
Einkommensverhältnisse)
- Finanzielle Vergünstigung durch Stadt (20% Nachlass, max. 25.000 DEM auf den
Kaufpreis)
- Die jungen Familien waren nicht an einen Investor gebunden, sondern konnten
selbst bestimmen mit wem sie bauen und somit war auch der wirtschaftl.
Wettbewerb im Bausektor gegeben
Da es bestimmte Grundstücksflächen zu vermarkten gab und nicht alle die engen
Voraussetzungen erfüllten, ging die Stadt hin und „weichtedie Voraussetzungen
auf: statt 2 Kinder, 1 Kind ausreichend, EK.-Verhältnisse wurden stufenweise
heruntergezoomt, städt. Förderung wurde entsprechend den EK-Verhältnisse
stufenweise angepasst (also statt 20%, 15%, 10% usw. und die max. Förderungshöhe
ebenfalls statt 25.000 DEM 20.000 DEM usw. … So kann man junge Familien einschl.
deren Herzug fördern.
Warum geht so ein Modell eigentlich nicht in Glessen ? Ach so ja, Parteifreunde
könnten ja so schlechter partizipieren.
Hinweisen möchte ich auf folgendes: die Umfrage bzgl. des Dorfplatzes
Rund 42% meinen "Eine Verlegung des Dorfplatzes finde ich richtig, aber es ist
ein anderer Standort als die Hohe Straße dafür zu finden, um die
Verkehrsbelastung der Hohe Str. nicht noch mehr zu erhöhen." Auch dies wurde als
Indikator für die vorhandene Bürgermeinung nicht zu Rate gezogen.
http://www.glessen-gazette.de/umfrage.htm
Schlüssig ist für mich die Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der
Stadt Bergheim, vgl. nachstehende Presseerklärung:
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Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
im Rat der Stadt Bergheim
Presseerklärung
Nicht-katholische Kinder erste Opfer der Landes-Schulpolitik?
Das neue NRW-Schulgesetz in Verbindung mit dem Recht auf Bekenntnis-Grundschulen
kann in Zukunft dazu führen, dass nicht-katholische Grundschüler aus Glessen
keinen Platz mehr an der katholischen Grundschule in Glessen bekommen. Sie
müssten dann zur Gemeinschaftsgrundschule in Oberaußem oder zur katholischen
Grundschule in Rheidt-Hüchelhoven, weil dort wahrscheinlich noch freie Plätze
wären.
Das steckt hinter dem Vorschlag der Verwaltung, die Glessener Grundschule
endgültig am Standort Am Wierichskamp dreizügig auszubauen. Zur Zeit ist die
Schule auch noch dreizügig, aber mit einer ausgelagerten Klasse in der alten
Schule im Ortszentrum. In wenigen Jahren würde aber der Rückgang der
Geburtenzahlen diese Klasse überflüssig machen.
Das war auch der Grund, weshalb bisher der Regierungspräsident in Köln den
Ausbau der Schule Am Wierichskamp abgelehnt hatte.
Nun schlägt aber die Verwaltung trotzdem vor, dass die Glessener Schule
dreizügig ausgebaut wird, was die Stadt einschließlich des dann größeren Anbaues
für die Offene Ganztagesschule 958.000 Euro kosten würde. Der Anbau für die
Offene Ganztagesschule bei Beibehaltung der vorhandenen Räume für je zwei
Parallelklassen würde die Stadt dagegen nur 118.000 Euro kosten.
Andererseits ist in Rheidt-Hüchelhoven genügend Raum für je zwei Parallelklassen
vorhanden. Hier müsste nur für ca. 400.000 Euro einschließlich Offene
Ganztagesschule angebaut werden. Bei Reduzierung auf eine Klasse pro Jahrgang
würde der Ausbau zur Offenen Ganztagesschule ca. 100.000 Euro kosten. Unterm
Strich käme also eine zweizügige Grundschule in Glessen und in Rheidt die Stadt
ca. 500.000 Euro weniger zu stehen. Es müssten dann eben nur mehr Kinder aus
Fliesteden nach Rheidt zur Schule gehen, wie es bis vor wenigen Jahren schon
einmal war.
Außerdem gehen die Kinderzahlen in den nächsten Jahren derart zurück, dass dann
in Glessen nur noch Klassenräume für zwei Parallelklassen pro Jahrgang benötigt
werden. Und da meinen Verwaltung und wohl auch die CDU, durch neue größere
Baugebiete in Glessen und Fliesteden und damit Zuzug junger Familien mit Kindern
gegensteuern zu können. Nur ob das klappt, dafür gibt es keine Garantie. Dagegen
sprechen die hohen Baulandpreise und die allgemeine Bevölkerungsentwicklung. Es
ist also nicht auszuschließen, dass am Ende viel Geld in den Sand gesetzt wird.
Die Bergheimer Grünen wollen, dass das Geld der Bürger nicht umsonst ausgegeben
wird, dass die Stadt nicht für falsche Weichenstellungen von Schwarz-Gelb in
Düsseldorf zahlt und dass der Schulstandort Rheidt-Hüchelhoven nicht vor die
Hunde geht. Deshalb setzen sie sich für zweizügige Grundschulen auf Dauer in
Glessen und in Rheidt-Hüchelhoven ein.
Der Anachronismus Bekenntnisschule muss endlich beendet werden. Das wäre eine
Voraussetzung, damit das neue NRW-Schulgesetz für Grundschulen funktionieren
kann.
Reinhard, Jütte, Fraktionsvorsitzender
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