Südumgehung: "Visionär-Utopische Variante"
Bürger erklärten die favorisierte Trasse des Sondergutachtens des Kreises
durch das Naturschutz- und FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) als "Mumpitz".
KStA 15.09.2008
Bürger sind für
Nordumgehung
Erste Runde der Bürgerwerkstatt "Verkehr in Brauweiler und Glessen"
Aus Sicht der Planer war die erste Veranstaltung bereits ein voller Erfolg.
VON MARIA MACHNIK
Pulheim/Bergheim - Wer hätte das gedacht? Nach der recht schwach
besuchten Auftaktveranstaltung am Donnerstagabend war die erste Runde der
Bürgerwerkstatt "Verkehr in Brauweiler und Glessen" aus Sicht der Planer ein
voller Erfolg.
"Applaus für die Gruppe. Das war eine super Leistung. Mit so einem guten
Ergebnis hatte ich nicht gerechnet", sagte Dr. Peter Sienko von der Isaplan
Ingenieur GmbH zum Ausklang der ersten Runde.
Den Politikern gab er den Hinweis, sich die Ergebnisse des Auftakttages nicht
auf die eigenen Fahnen zu schreiben frei nach dem Motto "das haben wir ja schon
immer gesagt".
"Gönnt den Bürgern den Erfolg", sagte er. Geschätzte 120 Brauweiler,
Freimersdorfer, Dansweiler und Glessener hatte die erste Runde der
Bürgerwerkstatt am Samstag in das Sängerheim des Männergesangsvereins gelockt.
90 Frauen und Männer harrten auch nach der vierzigminütigen Sitzung aus. In drei
Arbeitskreisen diskutierten sie stundenlang und heftig-kontrovers über die
Auswirkungen möglicher Umgehungsstraßen und besserer Varianten.
Schon nach den ersten Minuten waren sich die Gruppen in einem Punkt einig:
Eine Umgehung südlich von Brauweiler ist für sie nicht akzeptabel. Mit den
Worten "Das ist Mumpitz", da die Trasse durch Naturschutz- und FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat)
verlaufen würde, gab der Sprecher eines Arbeitskreises die Meinung in seiner
Gruppe wieder.
Große Einigkeit gab es in zwei Arbeitskreisen für eine "Nordumgehung Glessen".
Sie könnte an die Landstraße 91 aus Bergheim-Oberaußem anschließen und sich am
Ortsrand von Glessen entlangziehen.
Die dritte Gruppe sah die "Nordumgehung" kritisch, da sie neue Straßen, die neue
Verkehrsprobleme mit sich bringen würden, ablehnt. Von der Trasse könnte der
Verkehr weiterfließen über die bestehende Straßen, also die Landstraße 213 und
die Kreisstraße 10.
Am Knotenpunkt K 10/ Bonnstraße möchten die Bürger die Kreisstraße verlängern.
Sie soll hinter dem RWE-Umspannwerk und dem Gewerbegebiet Brauweiler verlaufen
und in die neue Straße am Kölner Randkanal münden.
Um die Straßen in der Ortsmitte von Brauweiler zu entlasten, regten die
Arbeitskreise an, die L 213n aus Fahrtrichtung Lövenich in Richtung Süden zu
verlängern und an die Bonnstraße anzubinden. Der Grund liegt auf der Hand: Die
Bürger möchten den Verkehr aus Richtung Frechen-Königsdorf über die Aachener
Straße auf die Ortsumgehung Lövenich führen und die Ortsmitte von Brauweiler,
vor allem aber die Bernhardstraße, entlasten. Schließlich regten die Bürger an,
an den zentralen Straßen des Abteiortes, also an Mathilden- und
Ehrenfriedstraße, Tempo-30-Zonen einzurichten.
In der zweiten Runde der Bürgerwerkstatt am Freitag, 19. September, 14 bis 20
Uhr, werden die neuen Arbeitskreise im Musiksaal des Abtei-Gymnasiums,
Kastanienallee, über den Verkehr im Abteiort diskutieren.
Quelle: KStA vom 15.09.2009 /
Bürger-Info Schaffarth vom 15.09.2008
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