Kalter Kaffee am 07.02.2007 
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Wie gesagt:
Kalter Kaffee am 07.02.2007 von der Bürgermeisterin Pfordt

Aus Schilderungen und Reaktionen der Bürgerinnen und Bürgern: Es ist aufgefallen, welche inhaltsleeren Phrasierungen am 07.02.2007 von der Bürgermeisterin Pfordt und der Verwaltung präsentiert wurden. Die Zeit solche Inszenierungen zu besuchen, ist es letztlich nicht wert. Die Beschlüsse wurden längst gefasst, kritischen Fragen weicht man aus, lässt die Fragensteller ins Leere laufen (beliebte Floskeln: "Wir wollen doch keine Vergangenheitsbewältigung betreiben", "Interessante Frage, wir kommen später darauf zurück", "Wir wollen jetzt eine Pause machen", Wir haben noch andere Punkte, die wir heute besprechen wollen" - dies ließe sich beliebig  fortsetzen)

Sehen So die gewünschten Gespräche aus, die die Bürgermeisterin Pfordt haben will ?
Ist das die gewünschte "Gesprächskultur" ?

Die anwesenden Politiker wurden ermahnt, sich nicht zu Wort zu melden, damit Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit vermeintlich nutzen sollen. Wäre es nicht wichtig gewesen, dass die Bürgerinnen und Bürger einmal die Positionierung ihrer gewählten Mandatsträger zu hören bekommen ?
Sehen So die gewünschten Gespräche aus, die die Bürgermeisterin Pfordt haben will ?
Ist das die gewünschte "Gesprächskultur" ?

Und wie füllt man Säle ? Richtig: Parteifreunde einladen, die dann als "Füllmasse" den Eindruck erwecken, die Veranstaltung sei gut besucht. Alles billige Taschenspielertricks.

Einige von Ihnen haben mich angesprochen und gefragt, warum ich nicht derartige Veranstaltungen besuche und mich zu Wort melde. Die Gründe dafür habe ich Ihnen so eben genannt.

Interessant, was aber: Will uns die Bürgermeisterin Pfordt Glauben machen, dass eine "große Umgehungsstraße" kommt ?

Nochmal zur Erinnerung:
die nordöstliche Teilumgehung konnte die Mehrheitspartei CDU nicht durchsetzen, obwohl diese Partei in den maßgeblichen Gremien
    - Bergheimer Stadtrat
    - Kreistag (Rhein-Erft-Kreis)
    - Regionalrat (Bezirksregierung Köln)
    - Landtag (einschließlich Untergremien)

die Mehrheit besitzt. Wenn die CDU es wirklich gewollt hätte, wäre es kein Problem gewesen, diese kleine Umgehung zuerst zu realisieren (die Mehrheitsverhältnisse hätten es her gegeben). Was passierte hinter den Kulissen ? Die Spitzenbeamten (z.B. Landräte, Bürgermeister usw.) der Mehrheitspartei werden von dem Landesfürsten Rüttgers angepfiffen, dafür zu sorgen, dass
gespart wird. Schließlich will ja die Landesregierung mit Ergebnisse aufwarten können. Anders ist es nicht zu erklären, dass unsere verehrte Bürgermeisterin Pfordt klammheimlich die Ausplanung der Umgehungsstraße angestoßen hat, siehe
Schreiben der Bürgermeisterin vom 08.02.2006, gerichtet an den Regionalrat.

Jetzt wurde Ihnen die
große Lösung präsentiert:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: Niederschrift des Verkehrsausschusses L91n/L213n, Ortsumgehung Glessen vom 23.11.2006)

Sicherlich ist eine solche Lösung aus sachlicher Sicht nur zu begrüßen: die Verkehrsbelastung auf der Brauweiler Str. und der Straße "Im Tal" ist nicht hinnehmbar.


Aber:


- Fromme Sprüche der Stadträte Keller und Paul verhallten ungehört (trotz dem Glaubenmachen von Gesprächen auf allen Ebenen).

- Die Bürgermeisterin Pfordt betreibt ein falsches Spiel (Schreiben der Bürgermeisterin Pfordt vom 08.02.2006)

- Die CDU-Mehrheiten in den oben genannten Gremien haben sich gegen die Umgehungsstraße entschieden !

- Die verkündeten Resolutionen unserer Stadträte (der großen Fraktionen SPD und CDU) in Düsseldorf Dampf zu machen und sich an die Landtagsabgeordneten zu wenden, scheint wohl auf dem Weg nach Düsseldorf "verqualmt" zu sein. Die Resolutionen sind in Düsseldorf erst gar nicht angekommen. Einige Landtagsabgeordnete aus dem Umland wussten jedenfalls nichts von der Problematik Glessens ! Vielen Dank für die Aufrichtigkeit !!!

- Jetzt mal wieder ehrlich, denn ehrlich währt am längsten: Glauben Sie, liebe Glessener daran, wenn heute schon eine Teilumgehung aus finanziellen Gründen abgelehnt wird, dass die große Lösung dann kommt ? Wo soll denn das Geld hierfür locker gemacht werden ? vgl. hierzu meinen Artikel vom 20.12.2006 und die Berichterstattung aus dem Landtag. Es ist um die Landesfinanzen schlecht bestellt.

 

Rechtlich sieht es so aus:

Gesetz über den Bedarf und die Ausbauplanung der Landesstraßen
(Landesstraßenausbaugesetz - LStrAusbauG -)

§ 1 LStrAusbauG - Landesrecht Nordrhein-Westfalen

(1) Für den Bau neuer und die wesentliche Änderung bestehender Landesstraßen in der Straßenbaulast des Landes wird ein Landesstraßenbedarfsplan aufgestellt, der diesem Gesetz als Anlage beigefügt ist. Die Feststellung des Bedarfs ist für die Linienbestimmung nach § 37 und die Planfeststellung nach § 38 des Straßen- und Wegegesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen verbindlich.

(2) Der Landesstraßenbedarfsplan wird unter Beachtung insbesondere der Grundsätze und Ziele der Raumordnung und Landesplanung, der Belange des Umweltschutzes und des Städtebaues sowie der Verkehrsentwicklung aufgestellt und fortgeschrieben.

(3) Der Landesstraßenbedarfsplan umfasst die langfristigen Planungen für Landesstraßen; er enthält eine Darstellung der Straßen im Netzzusammenhang und bildet die Grundlage für den Landesstraßenausbauplan.

(4) Nach Ablauf von jeweils fünf Jahren wird der Landesstraßenbedarfsplan durch Gesetz fortgeschrieben. Dabei sind auch die im Landesstraßenbedarfsplan enthaltenen, noch nicht realisierten Planungen zu überprüfen.

 

§ 2 LStrAusbauG - Landesrecht Nordrhein-Westfalen

(1) Der Bau neuer und die wesentliche Änderung bestehender Landesstraßen in der Straßenbaulast des Landes werden nach einem von dem für das Straßenwesen zuständigen Ministerium im Benehmen mit dem Verkehrsausschuss des Landtags aufzustellenden Landesstraßenausbauplan durchgeführt. Dieser hat die Vorgaben des Landesstraßenbedarfsplans zu berücksichtigen.

(2) Der Landesstraßenausbauplan umfasst die Bauabsichten des Landes für einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren.

(3) Nach der jeweiligen Fortschreibung des Landesstraßenbedarfsplans legt das für das Straßenwesen zuständige Ministerium den Landesstraßenausbauplan dem Verkehrsausschuss des Landtags zur Herstellung des Benehmens vor.
 

§ 5 LStrAusbauG - Landesrecht Nordrhein-Westfalen

Bei unvorhergesehenem Bedarf entscheidet das für das Straßenwesen zuständige Ministerium über Ausnahmen vom Landesstraßenbedarfsplan und vom Landesstraßenausbauplan im Benehmen mit dem Verkehrsausschuss des Landtags.



Zunächst sei verwiesen auf meine Kommentierung "Ein Exil für Kölner" vom 24.01.2007.

Jetzt wird auch mit der sogenannten "Öffnungsklausel des § 5 LStrAusbauG argumentiert. Nur kommt diese Klausel nicht zum Tragen. Es scheitert an dem Erfüllen der Voraussetzungen: wie soll denn bitte schön, der unvorhergesehene Bedarf begründet werden ? Die Umgehungsstraße für Glessen ist aufgrund des Umstandes, dass eine Teilumgehung verneint wurde nicht mehr "unvorhergesehen".

 

See you later alligator (bis 2011, bis zu einer möglichen Realisierung auch gerne noch 15 Jahre drauf...)

vgl. auch Niederschrift Verkehrsausschuss vom 23.11.2006 / TOP 4 L91n/L213n zur Ortsumgehung Glessen usw...

Quelle: Broetje 08.02.2007

 

Quelle: KStA vom 08.02.2007

Kommentar:
Was für ein Verzäll ? Längst beschlossen: Erweiterung der Rochusschule, Zusammenlegung mit Jugendtreff. Und: "Ob man die dreizügige Schule überhaupt brauche, wollte ein Bürger wissen. Brand sagte, die Stadt plane weitere Baugebiete in Glessen, so dass der Bedarf bestehen bleibt." Was soll das ? Aus der Vorlage der Verwaltung geht eindeutig hervor, dass eine Verknüpfung von Baugebieten und der Dreizügigkeit der Rochusschule erfolgt. Das ist der Trick an der ganzen Sache. Damit ist die Möglichkeit für den Parteifreund zu bauen "eingestielt". Das neue Baugebiete neuen und weiteren Verkehr nach sich ziehen, ist egal.

Und endlich: der Kandidat für den Posten des technischen Beigeordneten Heidemann lügt mal nicht: "Tatsache ist aber, dass wir bisher bei der Verkehrsplanung des Landes nicht berücksichtigt worden sind." Und warum nicht ? Richtig Bürgermeisterin Pfordt hat ja mit ihrem Schreiben vom 08.02.2006 dankend die Umgehungsstraße abgelehnt !

Tja und da ist noch der Planer Kapp von der Aufsichtsbehörde der Stadt Bergheim, nämlich von der Kreisverwaltung und der setzt in Brauweiler noch einen drauf: "Im Gegenteil: Unmissverständlich machte der Planer klar, dass die Entlastungsstraße zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr ist als eine Vision, die im Raum steht", vgl. Artikel KStA vom 06.02.2007.

vgl. auch Bürgermeisterin Pfordt füttert nun ihren Parteifreund mit Filetstückchen ?